„Abwehrschlacht“ im Aufsteigerduell

2. Dezember 2019

Mit 38:35 setzen sich die Raben in einem torreichen Samstagsspiel gegen den Mitaufsteiger HSG Isar-Loisach durch – im Fokus stehen dabei beide Abwehrreihen.

Eine Regelrechte Schlacht lieferten sich die Abwehrreihen im Derby an der Isar, die Kontrahenten waren auf dem Schlachtfeld Isarena jedoch beide ohne Waffen erschienen.

Lattenstarke zweite Hälfte bringt Pullach zum Jubeln

35 Tore reichen für die HSG nicht zum Sieg

Mit der Ausbeute von 35 Toren konnte die HSG-Isar-Loisach eigentlich zufrieden sein, wären da nicht zwei Fakten, die am Ende doch keine Feierlaune bei den Gästen aus Wolfratshausen aufkommen ließ.

  • Zur Halbzeit führte man mit 22 geworfenen Toren bereits deutlich und die Marschrichtung ging eindeutig Richtung 40 eigene Treffer.
  • Die Raben kompensierten die offenen Abwehrreihen durch ein durschlagkräftiges und variables Angriffsspiel und waren damit selbst starke 38 mal erfolgreich.

Die erste Halbzeit begann recht ausgeglichen, die HSG legte mit 2 Treffern vor, die Gastgeber konnten aber durch Liep und F. Danner wieder ausgleichen. Diese Achse war es auch, die den Gästen immer wieder Probleme bereiten sollte. Durch teils sehenswerte Anspiele von Pullachs Mittelmann war Danner am Ende 7 mal erfolgreich und bescherte durch seine Torgefahr auch den anderen Pullacher Spielern die nötigen Freiräume.

Nach 17 Minuten konnte man auf Seiten der Gastgeber bereits 11 Treffer verbuchen, mit Schimetat, Nowotny und Esterl-Groß war man dabei auf mehreren Positionen erfolgreich.

Defensivleistung lässt zu wünschen übrig

Vieles was man Vorne richtig machte, gestattete man in der Defensive aber auch den Gästen. Der Abwehr gelang es viel zu selten Zugriff auf die Angreifer der HSG zu bekommen, Florian Seemann und Philip Teubert, die besten Angreifer der Gäste, konnten davon beide im zweistelligen Bereich profitieren.

Einen kleinen Knick ins Angriffsspiel brachten dann 3 Zeitstrafen für die Raben in kurzer Folge. Die ohnehin zahnlose Abwehr wurde dadurch noch weiter geschwächt, so das auch beide Torhüter kaum eine Hand an den Ball bekamen – logische Konsequenz war ein 4-Tore-Rückstand in Minute 29.

Durch einen Fehlpass wenige Sekunden vor Ende vergab man dann auch noch die Chance sich wieder in Schlagdistanz zu bringen und kassierte im Gegenzug sogar noch das 17:22 – direkt im Anschluss wurde man vom Halbzeitpfiff erlöst.

In der Halbzeitpause wurde wenig gesprochen, die Abwehrchefs sollten die Leistung Ihres Mannschaftsteils selbst analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen um eine Lösung für Halbzeit zwei zu finden.

Coach Harzheim hatte nur eine wichtige Information für seine Mannschaft:

Bereits in beiden Begegnungen in der Vorsaison war man gegen die HSG mit einem Rückstand in die Kabine gegangen. In beiden Spielen gelang es durch eine deutliche Steigerung in Halbzeit zwei das Spiel noch zu drehen. Diese Parallelen waren für Harzheim Grund genug weiter an seine Mannschaft zu glauben. Die Wichtigkeit dieser Begegnung und die der kommenden Spiele, war in einer außerplanmäßigen Mannschaftssitzung unter der Woche noch einmal betont worden, jetzt galt es also die dort geforderte Reaktion zu zeigen.

Die zweite Halbzeit bringt die Wende

Initiator für die Aufholjagt war wie so oft Moritz Schimetat, dem der Trainer wie schon bereits in der letzten Saison das alleinige Vertrauen auf der linken Außenbahn schenkte. Mit vier Treffern in der Anfangsphase der zweiten Hälfte und insgesamt 13 Treffer in der Partie, zahlte er dieses Vertrauen wie gewohnt zurück.

Mehrere wichtige Akzente konnte jetzt auch Torwart Isemann setzen, angefangen mit einem gehaltenen Strafwurf über viele weitere sehenswürdige Aktionen, brachte er Pullach Parade für Parade heran, bis die Gastgeber beim 27:27 den ersehnten Ausgleich erzielen konnten – Torschütze auch hier Moritz Schimetat.

Beide Mannschaften kämpften jetzt um jedes Tor und bis zum 30:30 konnte sich kein Team absetzen. Gerade in dieser Phase musste Shooter Johannes Nowotny, der angeschlagen in die Partie gegangen war – aber eine starke Leistung zeigte, eine Verschnaufpause einlegen. Da seine Vertretung auf Halblinks, Maurice Hüttemann, jetzt aber zwei mal innerhalb einer Minute erfolgreich war, bescherte dieser den Raben die erste Führung, die man bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollte.

Auch wenn man kurz vor Schluss noch eine unnötige Zeitstrafe kassierte, war man heute im Angriff zu abgezockt um das Spiel noch einmal aus der Hand zu geben. Sinnbildlich hierfür Rechtsaußen und Geburtstagskind Michael Schleicher, der mit einer Wurfausbeute von 100% entscheidende Tore beisteuerte.

König Schleicher von Rechtsaußen, hier feiernd mit seinem Lieblingsgetränk im Kreise seiner Untertanen

Zusammenfassend war es ein enorm wichtiger Sieg für die Pullacher. Die Tatsache, dass die Angriffsleistung heute passte und in der zweiten Halbzeit nur noch von der Teamleistung und der mannschaftlichen Geschlossenheit übertroffen wurde, stimmt sehr positiv.

Wochen der Wahrheit für Pullacher Handballer

Diese Stärken gilt es jetzt für die beiden kommenden Spiele zu konservieren, gerade auch um an den beiden nächsten Wochenenden gegen die Tabellenschlusslichter aus Biessenhofen und Herrsching vier weitere wichtige Punkte einzufahren.

Am kommenden Sonntag den 08. Dezember spielt sowohl die Reserve (14:45 gegen Herrsching III) als auch die erste Mannschaft (19:30 gegen Biessenhofen/Marktoberdorf) zu Hause und benötigt ganz dringend die Unterstützung der Pullacher Fans.

Das Trainergespann Harzheim/Hattenberger hat ganz klar die Devise ausgegeben, einen besonderen Fokus auf die beiden kommenden 4-Punkte-Spiele zu legen. Aber dieses Ziel – und damit verbunden, ein ausgeglichenes Punktekonto in der Bezirksoberliga, können Mannschaft, Trainer und Fans nur gemeinsam erreichen.

Für den SV Pullach Spielten:

Sebastian Isemann, Michael Butscher (beide TW), Moritz Schimetat (13/6), Johannes Nowotny (8), Florian Danner (7), Fabian Esterl-Groß (2), Maurice Hüttemann (2), Michael Schleicher (2), Ralph Liep (2), Christian Danner (2), Daniel Grieve, Kai Baunacher und Dario Dreyer.

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