H1: Ärgerliche Pleite gegen Weilheim

28. Januar 2020

Diesen Samstag mussten die Raben gegen starke Dachse ihre zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen. Die Isartaler konnten im Hinspiel überraschend die Punkte aus dem Dachsbau entführen was laut Gästecoach Becker seine Mannschaft für das Rückspiel besonders motivierte.

Pullach ging ebenfalls motiviert in die Partie, bestand doch die Möglichkeit, mit einem Sieg, den Anschluss an das obere Tabellendrittel zu halten.

Ausgeglichener Start und kurze aber entscheidende Schwächephase

Von Anfang an entwickelte sich ein gutes Spiel, das die Raben bis zur 10. Minute sehr ausgeglichen gestalten konnten (6:6).

Die kommenden 6 Minuten waren es, in denen Fehlwürfe, technische Fehler, Unkonzentriertheiten in der Abwehr und viel Pech bei den Abprallern Pullach in kürzester Zeit einen hohen Rückstand bescherten.

Beim Stand von 7:12 konnte sich die Dachse so zum ersten mal fünf Tore absetzen und alles sah nach einem klaren Favoritensieg aus.

Pullach hält den Anschluss zur Halbzeitpause

Nach dem deutlichen Rückstand zeigte Pullach noch einmal Kampfgeist und schaffte es bis zum Halbzeitpfiff noch einmal den Vorsprung der Gäste zu Verkürzen. In einer überaus fairen Partie bekamen die Raben über 27 Minuten lang nur eine gelbe Karte, die zweite und dritte Verwarnung erfolgte kurz vor Ablauf der 30 Minuten. Ohne auch nur eine einzige Zeitstrafe kamen die Raben wieder in Schlagdistanz, Weilheim war in dieser Phase oft einen Schritt zu spät, was mit fünf klaren Strafwürfen für die Raben aber mit lediglich einer einzigen Zeitstrafe belegt wurde. Diese Tatsache sollte im weiteren Spielverlauf noch eine Rolle spielen.

Fünf der fünf Strafwürfe verwandelte Moritz Schimetat souverän, der mit 11 Treffern neben Fabian Esterl-Gross (6 Treffer) auch heute wieder Pullachs Bester war. Dario Dreyer war es dann, der das 11:14 erzielte und somit die Pullacher zur Halbzeit wieder in Schlagdistanz brachte.

Eine klare Linie ist anders…

Nachdem man die Halbzeitansprache auf das Nötigste beschränkt hatte, motivierten sich die Pullacher Spieler durch Liniensprints selbst, um mit Schwung in die zweite Halbzeit zu starten. Das Vorhaben ging auf und so gelang durch Marcus Hofstetter in der 34. Minute der Anschlusstreffer zum 14:15.

Auch die Halle war jetzt da und witterte die Wende im Spiel. Jetzt erhielt Pullach auch die erste Zeitstrafe der Partie, Sekunden darauf gab es einen klaren Strafwurf für die Gäste und leider eine erneute Zeitstrafe für ein klares aber harmloses Foul. Ein einfacher 7-Meter ohne die Doppelbestrafung wäre hier auch ausreichend gewesen, zumal in der ersten Halbzeit, auf Seiten der Gäste, ganze 4 mal so entschieden wurde.

Pullach verliert Blut und Punkte, die Strafen kassiert man in Halbzeit 2 aber selbst.

Die doppelte Unterzahl bremste den Schwung der Raben erst einmal aus und dem TSV gelangen drei Treffern in Folge. Wieder galt es jetzt einem Rückstand hinterher zu laufen und wieder gelang es diesen zu verkürzen. In Minute 37 verwandelte Pullachs Topscorer erneut einen fälligen Strafwurf und verkürzte für die Heimmannschaft. Dass dieser Strafwurf trotz klarstem Faulspiel jetzt nicht mit einer Zeitstrafe geahndet wurde, passt leider in das einseitige Bild, das das Schiedsrichtergespann in Hälfte 2 abgab.

Nun gab es auf der anderen Seite erneut eine Zeitstrafe gegen die Raben und wieder folgte ein Strafwurf, diesmal mit einer zusätzlichen zweiten Zeitstrafe direkt im Anschluss. Logische Konsequenz, eine erneute doppelte Unterzahl.

In permanenter Unterzahl war an eine Aufholjagd nicht zu denken, besonders bitter ist es, dass es in dieser eigentlich sehr fairen 2. Halbzeit am Ende ganze sechs Zeitstrafen für die Pullacher geben sollte.

Beide Mittelspieler der Raben und die sonst so starken Kreisspieler wurden Opfer dieser andauernden Unterzahlsituationen. Alleine damit ist ein einziges Tor für alle 4 Spieler zusammen in 60 Minuten aber nicht zu erklären.

Zumindest der Blick auf das Torverhältnis ist ein kleiner Erfolg an diesem Abend

Beim Stand von 18:25 war das Spiel so definitiv entschieden. Dass jetzt auch Weilheim eine dieser Doppelbestrafungen erhielt, spielte am Ende keine Rolle mehr, auch weil die Raben wegen einer Disziplinlosigkeit eine rote Karte kassierten. Die Hitze des Gefechts rechtfertigt diese Entgleisung nicht aber der betroffene Spieler entschuldigte sich im Anschluss was sich hoffentlich positiv auf das Strafmaß auswirkt.

Und ja, direkt nach dieser roten Karte und der damit verbundenen Zeitstrafe, folgte in einer anderen Szene ein Strafwurf für die Gäste und eine erneute zusätzliche Zeitstrafe gegen Pullach.

Im Nachhinein sind das drei, für den Spielverlauf absolut entscheidende Szenen, die dreimal zu einer doppelten Unterzahl führen. Diese Entscheidungen ärgern Coach Harzheim besonders, weil das Schiedsrichtergespann sonst wie gewohnt absolut souverän und fehlerfrei pfiff. In diesen Situationen fehlte heute aber die Ausgeglichenheit und das nötige Fingerspitzengefühl, das verdeutlicht der Spielbericht wohl auch dem unparteiischen Leser.

Jetzt galt es alle Gedanken an einen Sieg abzuhaken und das Torverhältnis nicht aus den Augen zu verlieren. In Weilheim gewann man mit fünf Toren und so ist es an diesem Abend, unter den Rahmenbedingungen (6 Zeitstrafen, 3 mal doppelte Unterzahl alleine in Halbzeit 2) zumindest ein Teilerfolg für die Raben, dass man heute nur mit vier Treffern verlor.

Große personelle Herausforderungen in den kommenden Spielen

Im Spiel gegen Weilheim fehlten Leistungsträger, durch die rote Karte für Pullachs zweitbesten Scorer verschärft sich diese Situation noch einmal erheblich. Weil mit Fabian Esterl-Gross den Raben ein weiterer ihrer Besten ebenfalls in den kommenden zwei Spielen fehlen wird, sieht Coach Harzheim schwarz für die so wichtigen kommenden Partien.

Der Siegeslauf ist nun erst einmal vorbei und wenn sich die Personalsituation in den Spielen und im Training nicht bald wieder bessert, kann auch sehr schnell ein Negativlauf gestartet werden warnt der Trainer. Auch ein Blick auf die Trainingsbeteiligung in dieser Woche lässt leider nichts Gutes hoffen. Von Urlaub, Skilager über Arbeit und Uni, bis hin zu Verletzungen, Krankheit und kleineren Blessuren ist alles dabei.

Leidtragender dieser unbefriedigenden Situation ist auch die Reserve der Pullacher Herrenmannschaft, die Ihre Besten für die Erste Mannschaft abstellen muss und damit im Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg sicherlich zurückgeworfen wird. Klar ist, dass hier die nach Ihren Verletzungen, Urlauben und Sperren für die Zweite Mannschaft frei gewordenen Spieler der Ersten Mannschaft, dann auch zu einem Einsatz in der Reserve verpflichtet sind.

Mit 12:12 Punkten steht man als Aufsteiger in der Tabelle noch sehr gut da, den größten Fehler den man jetzt machen kann, ist sich darauf auszuruhen und den ein oder anderen Gang nach unten zu schalten. Leider sieht es momentan stark danach aus.

Für den SV Pullach spielten:
Sebastian Isemann, Michael Butscher (beide TW) Moritz Schimetat (11/6), Fabian Esterl-Gross (6), Johannes Nowotny (6), Marcus Hofstetter (2), Dario Dreyer (2), Christian Danner (1), Kai Baunacher (1), Peter Twardokus (1), Ralph Liep, Daniel Grieve, Moritz Harant und Florian Danner.

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