Damen: HSG Isar-Loisach/Pullach – SC Weßling I (23:24)

17. Januar 2017

In einem an Dramatik und Spannung kaum zu überbietenden Spiel der Damen von Isar-Loisach und Pullach gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Weßling, kam es nach 60 Minuten zu einem kuriosen und fragwürdigem Ende. Das Resultat: Eine vorläufige 23:24 Niederlage der HSG/SVP.

Von Beginn an merkte man beiden Mannschaften an, dass es in diesem Spiel um viel geht. Weßling, derzeit ungeschlagen, darf sich keinen Ausrutscher leisten um im direkten Duell gegen die HCD Gröbenzell 2 den Aufstieg in eigener Hand zu behalten. Auch für die HSG/SVP geht es um wichtige Punkte, die vielleicht am Ende der Saison im Abstiegskampf entscheidend werden könnten.

Diese Ausgangssituation war von der ersten Spielminute an auf dem Spielfeld zu spüren. Jeder Ball wurde von beiden Seiten hart erkämpft, so entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der erste Treffer gelang den Isartalerinnen, doch der Gegentreffer ließ nicht lange auf sich warten. Gegen Mitte der ersten Halbzeit gab es dann minimale Vorteile auf Seiten der HSG/SVP. So zog man über 6:4 auf 9:7 erstmals mit einer 2-Tore-Führung davon. Der Vorsprung konnte allerdings nicht lange gehalten werden und so erzielte Weßling den 9:9 Ausgleich. Auch am Ende der ersten Halbzeit änderte sich der Spielverlauf nicht, sodass man mit einem knappen 13:14 Rückstand in die Kabine ging.

Die zweite Hälfte gestaltete sich für die Isartalerinnen erstmal schwierig. Im bis dahin sehr starken Abwehrverbund häuften sich die Fehler und die Chancen im Angriff wurden nicht verwandelt. Somit zog Weßling mit drei in Folge zum 13:17 davon. Durch taktische Umstellungen im Angriff und in der Abwehr fand die HSG/SVP wieder in die Spur und bot dem Publikum ab dahin eine phänomenale Aufholjagd. Ein wichtiges Element dabei stellte eine starke Eva Bodemer im Tor dar, sowie eine in dieser Phase kaum zu durchdringende Abwehrreihe. So konnten die Isartalerinnen zum 19:19 ausgleichen. Ab diesem Zeitpunkt steigerte sich auf beiden Seiten die Härte und Aggressivität, folglich pfiffen die Schiedsrichter viele Strafwürfe und Zeitstrafen. Leider nutzten die Hausherrinnen die Strafwürfe im Gegensatz zu den Gästen nicht konsequent aus. Nur zwei der sechs Strafwürfe fanden den Weg ins Netz.

Nun brach eine dramatische Schlussphase an. Bei einem Spielstand von 23:23 stoppten die Schiedsrichter bei Minute 59:59 die Zeit: es gab Freiwurf für Weßling. Es blieb den Gästen eine Sekunde Zeit um den Ball ins Tor von Isar-Loisach/Pullach zu bringen. Bei Anpfiff des Freiwurfs passte eine Spielerin des Freiwurfblocks den Ball zur Weßlinger Rückraumspielerin, diese stieg hoch und traf das Tor. Doch war der Ball wirklich vor ertönen der Schlusssirene mit vollem Umfang hinter der Torlinie? Eine hitzige Diskussion zwischen Schiedsrichter, Trainer, Spielerinnen und Fans entbrannte. Doch die Schiedsrichter entschieden auf Torerfolg für Weßling und somit zu einem Endstand von 23:24.

Nach weiteren Diskussionen entschied die HSG/SVP gegen diese Entscheidung Einspruch einzulegen. Es ist quasi unmöglich innerhalb einer Sekunde einen Pass zu spielen, hochzusteigen und dann den Ball mit vollem Umfang hinter die Torlinie zu manövrieren. Ob dieser Einspruch Erfolg haben wird, liegt nun in den Händen des BHV. So müssen sich die Isartalerinnen erstmal erneut mit einer knappen Niederlage zufrieden geben.

Dennoch können die Gastgeberinnen stolz auf die gezeigte Leistung sein. Vor allem die wurfstarken und zielsicheren Spielerinnen Jennifer Heng und Johanna Sendlinger erwischten einen besonders guten Tag und erzielten zusammen 14 Tore. Auch der Fanblock stellte wieder eine einzigartige Unterstützung für die Mannschaft dar. Ein spielfreies Wochenende bietet Zeit um weiter an sich zu arbeiten und an die gezeigten Leistungen anzuknüpfen. Am 28.01.17 wollen sich die Isartalerinnen Zuhause in Pullach für die knappe und unnötige Niederlage in Mindelheim revanchieren. Anpfiff ist um 17:30 Uhr. Wir freuen uns wieder auf ein lautstarkes und fantastisches Publikum.

Es spielten: Eva Bodemer, Sabrina Schicktanz (beide Tor), Johanna Sendlinger (8/1), Jennifer Heng (6), Anica Friedrich (2), Marion Angerer (2), Mona Klein (2), Nicole Untch (2/1), Michaela Fenis (1), Daniela Kurka, Sarah Imreskovic, Laura Lühr und Selina Mikulla

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