H1 mit Befreiungsschlag: Die Raben können noch gewinnen

25. Februar 2020

Die Pullacher Herren haben mit 30:19 gegen die SG Kaufbeuren/Neugablonz gewonnen und damit ihre Pleiten-Serie beendet. Der Schlüssel für den Erfolg zu ungewohnter Stunde: Mannschaftliche Geschlossenheit und eine gute Stimmung innerhalb des Teams.

Samstagmittag, 14 Uhr. Nicht unbedingt die Zeit, zu der Pullachs Erste normalerweise zu ihren Heimspielen antritt. Am Faschingswochenende war das Aufeinandertreffen der Raben mit der SG Kaufbeuern/Neugablonz das einzige Spiel des Bezirks Alpenvorland – für den SVP sollte es ein erfolgreiches werden.

Bis auf den erkrankten Ralph Liep konnte Trainer Christian Harzheim kadermäßig aus den Vollen schöpfen. Anders sah es da wohl beim Gegner aus, die wegen einiger Langzeitverletzten und Absagen „aus persönlichen Gründen“ recht spontan um eine Spielverlegung gebeten haben. Pullach lehnte jedoch ab, aufgrund der kurzen Vorlaufzeit jedoch eine durchaus verständliche Entscheidung.

Ausgeglichene Anfangsphase in der IsArena

Für die Pullacher ging es gegen den Tabellendritten um viel: Nach vier Niederlagen in Folge wollte man endlich für den erhofften Befreiungsschlag sorgen und wieder zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammeln.

Vor dem Spiel machte der Trainer klar, dass dies jedoch nur durch eines gelingen würde: Zusammenhalt, guter Stimmung auf und neben der Platte sowie reichlich Kampfgeist. Entsprechend motiviert gingen die Spieler also in die Partie – geleitet von dem souveränen Gespann Walbrunn/Jordan.

Die Zuschauer, die sich zu ungewohnter Stunde in die IsArena verirrt hatten, bekamen im ersten Durchgang eine ausgeglichene Partie zu sehen. Bis zur 20. Minute (Stand von 8:8) blieben beide Mannschaften auf Augenhöhe. Erfreulich auf Pullacher Seite: Die Defensive stand im Gegensatz zu den letzten Spielen endlich besser, die 6:0-Deckung arbeitete besser und ließ nur wenige Lücken für die Gäste übrig. Im Angriff hatten die Raben in der Anfangsphase teilweise noch so ihre Probleme, die Spieler fanden mitunter nur wenige Möglichkeiten die Abwehr der SG zu durchbrechen.

Ab der 20. Minute konnte sich Pullach etwas absetzen – auch dank Sebastian Isemann, der über die gesamten 60 Minuten eine sehr gute Leistung zeigte. Wohl auch wegen Goalie-Oldie Wolfgang „Wang“ Unruh, der aufgrund Personalmangels als zweiter Torhüter einsprang und beim Youngster so für reichlich zusätzliche Motivation gesorgt haben dürfte. Beim Stand von 12:10 für Pullach ging es schließlich in die Kabinen.

Pullach mit Traumstart in der zweiten Hälfte

In der Halbzeitpause schienen Trainer und Spieler die richtigen Worte gefunden zu haben, denn anders als üblich legte Pullach zu Beginn des zweiten Durchgangs los wie die Feuerwehr. Dank eines Vier-Tore-Laufs in den ersten vier Minuten konnten sich die Raben auf 16:10 absetzen. Vor allem in der zweiten Halbzeit erfreulich: Das Tempospiel der Pullacher mit einer gut funktionierenden ersten und zweiten Welle. Eine Stärke, die zuletzt etwas eingeschlafen war, zum exakt richtigen Zeitpunkt nun aber wieder zurückgekehrt ist.

Auch die Defensive stand weiter sehr gut, Pullach ließ kaum etwas zu – in den ersten zehn Minuten von Halbzeit zwei gab es lediglich zwei Gegentore. Die Gäste verließ nun langsam aber sicher die Lust, während Pullach weiter aufdrehte und keinen Gang zurückschaltete. Wohl auch bedingt durch die gute Stimmung innerhalb des Teams – gegen die SG hat der SV Pullach den Spaß am Handball wiedergefunden.

Etwas zu hadern hatte Trainer Harzheim dann jedoch trotzdem, denn in den letzten fünf Minuten präsentierte sich seine Mannschaft nicht mehr von ihrer besten Seite. Viele Nachlässigkeiten – sowohl im Angriff als auch in der Abwehr – sorgten dafür, dass Kaufbeuren/Neugablonz noch zu einigen erfolgreichen Torabschlüssen kam.

Bitteres Verletzungspech – Zwei Ausfälle

Der Sieg der Pullacher war jedoch nicht mehr gefährdet, beim Stand von 30:19 pfiffen die Unparteiischen die Partie ab. Pullach gelingt also der so immens wichtige Befreiungsschlag, denn einfacher werden die kommenden Aufgaben in der BOL keineswegs: Am kommenden Sonntag geht es gegen den Tabellenführer aus Immenstadt, die Woche drauf müssen die Isarvorstädter ins tiefste Allgäu zur SG Kempten-Kottern, derzeit Vierter.

Schwere Brocken für die Raben, die zudem zwei äußerst schmerzhafte Ausfälle verkraften müssen: Abwehrspezialist Maurice Hüttemann zog sich im ersten Durchgang eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zu, Spielmacher Daniel Grieve musste mit einem ausgekugelten Finger ins Krankenhaus gebracht werden. Beide Leistungsträger fehlen dem SVP wohl für mehrere Wochen. Auf diesem Weg gute Besserung an beide!

Es spielten: Sebastian Isemann, Wolfgang Unruh (beide Tor), Ruven Spahn (2), Fabian Esterl-Gross (1), Maurice Hüttemann, Johannes Nowotny (1), Florian Danner (3), Michael Schleicher (4), Dario Dreyer (2), Christian Danner (4/1), Kai Baunacher, Peter Twardokus, Daniel Grieve (2), Moritz Schimetat (10/4)


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