Am Sonntag empfing die Pullacher A-Jugend zum dritten Heimspiel in der Landesligasaison 2012/2013 alte Bekannte aus Herrsching. Die letzte Begegnung der beiden Mannschaften hatte in der vergangenen Qualifikationsrunde für die Landesliga stattgefunden und war zugunsten der Herrschinger ausgegangen. Umso mehr wollte man nun den Gästen beweisen, dass Pullach die bessere Mannschaft ist, was auch die meist knappen Spiele der vergangenen Jahren immer gezeigt hatten. Dass es auch dieses Mal wieder eine ganz enge Kiste war, spiegelt sich im Ergebnis wieder. Pullach lief mit einem kleinen Kader von acht Mann auf, dessen Dezimierung auf Verletzungen von Johannes Neft, Marcel Züfle und Lenny Sonner sowie den Auslandsaufenthalt von Adriano de Vivo zurückzuführen ist.
Von Anfang an starteten die Pullacher hochkonzentriert und souverän in die Partie. Die Abwehr stand sicher, und im Angriff wurden die Chancen herausgespielt und konsequent verwertet. Beim Stand von 7:2 nach 11 Minuten nahm der Herrschinger Trainer die erste Auszeit, und was dann folgte, glich einem Alptraum. Alles, was man sich in den ersten zehn Minuten erarbeitet hatte, wurde wieder zunichte gemacht. In der Abwehr wurden zwar nur kleine Fehler zugelassen – die Abwehr ist ja auch so gut wie nie das Problem der Pullacher –, aber der Angriff verlor jegliche Struktur. Völlig durcheinander wurden neue Spielzüge ausprobiert, die wohl der eine oder andere noch nicht so ganz kapiert hat. Auch der Versuch, zur alten Spielweise zurück zu finden, misslang, sodass es erst einmal bei den sieben Toren auf der Anzeigentafel blieb.
Sinnbildlich für diese 20 Minuten der ersten Halbzeit war die Leistung von Dennis Wirthmann, der als gewohnter Leistungsträger nur zwei Tore zum Endergebnis beisteuern konnte. Natürlich hatten sich die Herrschinger nun auch aufgerappelt und kamen allmählich ins Spiel. Aber dass sie schließlich sogar mit 8:9 in Führung gehen konnten, ist einzig und allein dem Pullacher Leistungsabfall im Angriff zu verdanken. Schließlich fingen sich die Isartaler Jungs wieder und schafften den Ausgleich zum Halbzeitstand von 10:10. Allerdings wurde noch vor der Pause Joshua Bügel mit drei 2-Minuten-Zeitstrafen und einer folgenden roten Karte vom Platz verwiesen. Das ist lediglich eine der vielen unverständlichen Entscheidungen der Schiedsrichter.
In der zweiten Halbzeit erwischten die Gäste vom Ammersee den besseren Start und legten gleich zwei Tore nach. Doch dann besannen sich die Jungs unter dem Pullacher Trainergespann Schimetat/Nowotny und erkämpften sich ihren Mut zurück. Die rote Karte blieb eher folgenlos für die Leistung der Mannschaft, hatte man doch nahezu die gesamte Qualifikation auf Joshua Bügel verzichten müssen. Durch einen starken Willen, eine solide Abwehrleistung, einige wichtige Paraden von Torhüter Clemens Rein und den sicheren Siebenmeterschützen Tobias Keussen erarbeiteten sich die Pullacher wieder ein Polster von vier Toren zum 20:16. Zwar kamen die Herrschinger Dank einer offensiven Manndeckung noch einmal ran, aber Pullach sicherte sich verdient die zwei wichtigen Punkte.
Positiv am Pullacher Spiel ist der Wille, mit dem sich die Isartaler diesen Sieg erkämpft haben. Bemerkenswert ist auch, dass sich jeder Spieler in die Liste der Torschützen eintragen konnte, hatte doch auf der gegnerischen Seite ein einziger Spieler 16 von 21 Toren geworfen. Diesen durch Manndeckung herauszunehmen, haben die Trainer wohl völlig verschwitzt. Bis jetzt kann man sagen, dass Pullach in der Landesliga jeden Gegner schlagen kann, wenn die Mannschaft es will. Allerdings kann man auch gegen jeden Gegner verlieren. Auf jeden Fall muss das Team weiter an sich arbeiten, pünktlich zum Training erscheinen und die große Chance nutzen, bei den Herren Spielpraxis und Erfahrung zu sammeln. Vorausgesetzt natürlich, man kriegt es auf die Reihe, seinen Antrag auf Doppelspielberechtigung auszufüllen…
Es spielten: T. Keussen (5/3); J. Wedershoven (5); J. Bügel (3); R. Spahn (3) ; M. Dressler (3); D. Wirthmann (2); K. Baunacher. Im Tor: C. Rein
