Pullach blamiert sich in Kottern.
Mit 31:26 unterliegen die Isartaler unnötig hoch gegen eine starke Mannschaft aus Kempten und verlieren den Anschluss an das obere Tabellendrittel. Wieder zeigen die heimstarken Pullacher ihr anderes Gesicht und können auswärts nicht an ihre Leistung in den letzten drei Spielen anknüpfen. Dabei zeigt kein Spieler Normalform und somit verschenkt man die eigentlich sicher geglaubten Punkte. Ohne Leidenschaft und ohne Mut kann man das Spiel lediglich bis zum 6:6 ausgeglichen gestalten, bevor man Tor um Tor in Rückstand gerät. In der Abwehr gelingt es nicht, den starken Halblinken unter Kontrolle zu bekommen, der mit 15 Toren das Spiel quasi im Alleingang entscheidet. Mit einem Sechs-Tore-Rückstand werden beim Stand von 16:10 die Seiten gewechselt.
Die sonst gerade im 1 gegen 1 Spiel so starken Pullacher zeigen im Angriff Standhandball ohne jeglichen Zug zum Tor. Selbst die größten Lücken werden nicht genutzt und kann man sich doch durchsetzen, werden auch die klarsten Chancen leichtfertig vergeben. In der zweiten Hälfte kämpft man sich über eine aggressive Abwehr bis auf zwei Tore heran (23:21), durch eigenwillige Entscheidungen des Schiedsrichters, der sich selbst zum Mittelpunkt des Spiels macht, wird jedoch die Aufholjagt gestoppt. Wird knapp 20 cm übertreten, sieht das die ganze Halle, lediglich der Schiedsrichter entscheidet auf Tor, wird verworfen, soll irgendwo ein Foul im Spiel gewesen sein. Die unverständlichen Entscheidungen –allerdings auf beiden Seiten- bringen eine C-Jugend verständlicherweise aus dem Konzept. Bereits früh haben wichtige Pullacher Spieler aufgrund dieser Form der Regelauslegung so viele Zeitstrafen gesammelt, dass man im weiteren Spielverlauf nur zögerlich abwehrt. Von einem so erfahrenen Schiedsrichter sollte man mehr erwarten, Handball in der Landesliga ist keine Ein-Mann-Show für den Mann mit der Pfeife.
Auf den Unparteiischen ist die Niederlage aber sicher nicht zu schieben, zwölf Zeitstrafen, das Maximum von sechs gelben Karten gegen die Spieler und jeweils einer gegen die mit Unverständnis reagierenden Bänke – und das in einer mehr als fairen Partie – lassen jedoch vermuten, dass der Schiedsrichter zu keiner Zeit dem Niveau eines Landesligaspiels gewachsen war.
Immer wenn man in Schlagdistanz kommt, wird das Team durch nicht zu erklärende Zeitstrafen dezimiert. Allerdings muss man sagen, dass auch auf Seiten der Gastgeber übertrieben kleinlich entschieden wird. Ohne die benötigten Tore aus dem Rückraum kann Pullach kein Spiel gewinnen, gerade wenn der Torwart von der Abwehr im Stich gelassen wird und noch dazu einen rabenschwarzen Tag erwischt. sieben Latten- und Pfostentreffer sind alles in allem der Genickbruch für die jungen Pullacher. Mit 31:26 verliert man so verdient gegen eine Mannschaft aus Kottern, die zum Großteil von den Toren ihres Auswahlspielers lebt. Pullach zeigt eine geschlossene Leistung, leider jedoch keine gute. Es gilt jetzt aber diesen Rückschlag in der Rückrunde zu verarbeiten und in einer Woche wieder sein anderes Gesicht zu zeigen.
Die zweite Hälfte kann zwar gewonnen werden, jeder Spieler muss in den nächsten Spielen aber wieder mehr bringen. Kottern wird mit dieser Mannschaft auch weiter das ein oder andere Spiel gewinnen und den Pullachern damit vielleicht helfen, ihr Saisonziel – Platz 4 – zu erreichen. Zwischenzeitlich befindet man sich statt auf einem möglichen vierten Platz, mit zwölf Minuspunkten an undankbarer sechster Stelle.
Eine immer konstante Leistung kann man von einer C-Jugend nicht erwarten und so ist diese Leistung dann zu verzeihen, wenn man sich zu Hause wieder anders präsentiert und zeigt, dass man attraktiven und erfolgreichen Handball spielen kann. Nächste Woche geht es zu Hause gegen die in der Rückrunde starken Landshuter, die wieder auf einen Leistungsträger zurückgreifen können, der im Hinspiel, das Pullach gewinnen konnte, fehlte. Landshut liegt auf dem zweiten Tabellenplatz, es gilt zu hoffen, dass die Isartaler sich wieder als Favoritenschreck erweisen.
Für den SV Pullach spielten:
Dario Dreyer (6/3), Robin Valk (5), Johann Thierer (4), Johannes Isemann (1), Maximilian Siess (5), Adam Bartenstein (3), Noah Bügel (2), Jan Jänicke und Julius Rein (TW)
