Überraschungscoup in Landsberg in der 3. Runde
Für eine faustgroße Überraschung sorgte die männliche A-Jugend der Pullacher Handballer beim dritten und entscheidenden Spieltag zur Landesliga in Landsberg. Mit 6:2 Punkten qualifizierte man sich in einer sehr starken und ausgeglichenen Gruppe souverän für Bayerns zweithöchste Liga.
Hatte sich die Mannschaft ohne Auswechselspieler durch die zweite Runde regelrecht gequält, sah die Personalsituation dieses Mal etwas besser aus. Allerdings fehlten Torwart Marcel Züfle und Rückraumspieler Joshi Bügel aus schulischen Gründen, sodass mit Dennis Wirthmann lediglich ein echter Rückraumshooter zur Verfügung stand. Da aber Moritz Dressler wieder dabei war und mit Marcus Hofstetter und Johann Thierer zwei B-Jugendliche dankenswerterweise aushalfen, hatte man ausreichend Alternativen.
Im ersten Spiel trafen die Isartaler auf den großen Favoriten, die SpVgg Altenerding, die nur unglücklich aus der Bayernligaquali ausgeschieden waren. Der Gegner motivierte die Pullacher schon vor Spielbeginn zusätzlich, da der SVP als schwächste Mannschaft des Turniers im Vorbericht auf der Erdinger Homepage vorgestellt wurde. Zu Beginn liefen die Pullacher Handballer stets einem knappen Rückstand hinterher, doch schon bald fasste die Mannschaft, gestützt auf eine starke Defensive und eine hervorragende Torhüterleistung von Clemens Rein, mehr Selbstvertrauen und spielte im Angriff frech auf. Kurz vor dem Seitenwechsel konnte deshalb eine 7 – 5 Führung herausgespielt werden. Nach der Pause schlich sich dann wieder Nervosität ins Pullacher Team ein. Zwei Siebenmeter wurden vergeben und Altenerding konnte zum 8 – 8 ausgleichen. Schließlich zog man aber durch drei Tore in Folge von Jonas Wedershoven, der die gesamte Vorwoche krankheitsbedingt nicht trainieren konnte und immer noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, auf drei Tore davon und gewann somit verdient mit 12 – 10.
Nach eine kurzen Pause traf man auf den alten Rivalen TSV Herrsching, den man in den letzten beiden B-Jugend-Jahren immer knapp schlagen konnte. Dies muss nach der Überraschung im ersten Spiel noch in den Köpfen der Spieler gesteckt haben, denn die letzte Konzentration fehlte von Beginn an. Zwar führte der SVP noch mit 5 – 3, aber schon zur Pause lag man mit einem Tor (7 – 8) zurück. Nach dem Seitenwechsel zogen die Herrschinger schnell auf drei Tore davon und entschieden somit die Partie zu ihren Gunsten. Die 12 – 15 Niederlage war völlig verdient, da es den Isartalern nicht gelang, aus acht Minuten Überzahlspiel, bei keiner Strafe für den SVP, Profit zu schlagen und insgesamt vier Siebenmeter verwarf.
Nach diesem Rückschlag traf man auf den Gastgeber TSV Landsberg. Nach ausgeglichenem Beginn (3 – 3) spielten die Pullacher selbstbewusst auf und zogen auf 7 – 3 davon. Dann wurde die Partie zusehends härter und hektischer. Zunächst traf es die Landberger mit zwei Strafzeiten, dann die Pullacher, die kurz vor dem Seitenwechsel sogar nur noch zu Dritt auf dem Feld waren. So schmolz der Vorsprung zur Pause auf 9 – 8. Nach dem Seitenwechsel ging Landsberg knapp in Führung. Nun war es aber vor allem Ruven Spahn, der in diesem Spiel mit sieben Toren die Verantwortung übernahm, nachdem Dennis Wirthmann nach einer harten Attacke vorübergehend verletzt vom Feld musste. Die Pullacher legten nun jeweils ein Tor vor, das Landsberg postwendend ausglich. Letztendlich reichte es aber zum glücklichen, aber verdienten 15 – 14 Erfolg in einer von beiden Mannschaften intensiv geführten Begegnung. Ausschlagegebend für den Sieg gegenüber der vorherigen Partie war vor allem, dass man bei fünf Siebenmetern fünfmal erfolgreich war.
Auch in der letzten Begegnung gegen den TSV Rothenburg mussten die Pullacher noch punkten, um sich sicher für die Landesliga zu qualifizieren. Gegen den Bayernligaabsteiger kam der SVP von Beginn an zu vielen Chancen, die man aber auch oftmals vergab. Die Abwehr dagegen stand gegen den groß gewachsenen Rückraum der Franken recht sicher. Mit einer knappen 9 – 7 Führung ging man in die Pause, um die letzten Reserven zu mobilisieren. Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie bis zum 15-14 für den SVP recht ausgeglichen. Erst in den Schlussminuten konnte man sich entscheidend absetzen und gewann noch klar mit 19 – 14. Alle Pullacher Feldspieler kamen in diesem Spiel zum Torerfolg und somit war der viel umjubelte Aufstieg in die Landesliga mit 6 – 2 Punkten perfekt.
Diesen hat sich die Mannschaft von Trainer Matthias Weigert und Johannes Nowotny voll verdient, nachdem man in den letzten Jahren immer wieder knapp gescheitert war und in der Bezirksoberliga zuletzt Platz 1 bzw. 2 belegte. Erfreulich am letzten Spieltag war auch die Spielfreude der Isartaler. Ist man sonst oft von einer starken Abwehr mit einem sicheren Torhüter und von der Treffsicherheit von Dennis Wirthmann abhängig, lief es dieses Mal auch im Angriff rund, was die Ausgeglichenheit der Torschützen widerspiegelt. Zudem erzielte man die meisten Tore der teilnehmenden Mannschaften.
Bevor es nun in die Vorbereitung für eine sicherlich schwere Saison geht, sollen sich die Pullacher Jungs erst einmal gebührend freuen.
Es spielten: Clemens Rein (Tor), Dennis Wirthmann (15/6), Jonas Wedershoven (11/4), Ruven Spahn (13/3), Johannes Neft (9), Tobi Keussen (4), Moritz Dressler (3), Adriano de Vivo (1), Marcus Hofstetter (1) und Johann Thierer (1)
mw
