mB gewinnt Spitzenspiel
In einer von Anfang bis Ende packenden Abwehrschlacht, gewinnt die Pullacher B-Jugend gegen den Tabellenzweiten TSV Weilheim und kann diesen dank eines 20:22 Last-Minute-Auswärts-Sieges von der Position des ersten Verfolgers verdrängen.
Die Weilheimer begannen von Anfang an mit einer Manndeckung gegen Pullachs Topscorer Joshua Bügel, der Ihnen mit 15 Treffern im Hinspiel fast im Alleingang den Zahn gezogen hatte. Anfänglich ließen sich die Isartaler nicht beeindrucken und man konnte trotz der Maßnahme der Gäste mit 0:2 in Führung gehen. Die sonst so starke Abwehr der Münchner Vorstädter verschlief aber fast die komplette erste Halbzeit. Man war vor dem starken Rechtsaußen der Gastgeber gewarnt, der nach einem Wechsel immer wieder in Wurfposition gebracht wurde. Entweder gelang das direkt und Torwart Clemens Rein war ohne Chance oder man konzentrierte sich zu sehr auf den Rückraum-Shooter, so dass den anderen Spielern zu viel Platz gelassen wurde.
Da im Angriff die eigentlich gut heraus gespielten Chancen, vor Allem auf der rechten Außenposition, nicht genutzt wurden und man in der Abwehr weiter nicht ins Spiel kam, entwickelte sich eine unnötig knappe Partie. Es gelang keinem Team sich auf zwei Tore abzusetzen – von einem 5:5 über ein 8:8 bis zu einem 12:12 blieb das Spiel immer spannend. Griff der Schiedsrichter anfänglich gegen die harte Spielweise der Weilheimer durch und verteilte alle Verwarnungen innerhalb der ersten drei Minuten, wich er – je länger das Spiel dauerte – leider immer mehr von dieser Linie ab. Bei beinahe jeder erfolgreichen Eins-Gegen-Eins-Situation, wurde von den Weilheimern unfair nachgeschubst, was nicht ein einziges Mal geahndet wurde. In den verbleibenden 22 Minuten wurden die Gastgeber kein einziges Mal mehr verwarnt. Beim Stand von 12:12 wurde den Weilheimern noch ein direkter Freiwurf zugesprochen, den sie glücklich verwandeln konnten. Eine Nachlässigkeit vom Pullacher Block, die es in der Halbzeitpause aber sofort abzuhaken galt. Mit 13:12 zu Gunsten der Gastgeber wurden also die Seiten gewechselt.
In Halbzeit zwei erwischten die Pullacher einen denkbar schlechten Start. Im Angriff merkte man besonders Tim Schmautz die längere Pause an. Die sich bietenden Räume wurden viel zu selten genutzt und wenn doch, dann scheiterte man durch unplatzierte Würfe am Weilheimer Torhüter. In der Abwehr fehlte weiter die nötige Aggressivität und so setze sich Weilheim beim Stand von 17:13 erstmals auf vier Tore ab. Als es nach einer Viertelstunde 19:15 stand schien die Partie entschieden. Nach eine Parade des Pullacher Schlussmanns und einem verwandelten Strafwurf von Jonas Wedershoven ging dann aber ein sichtlicher Ruck durch das Pullacher Team. Im Angriff suchte man mit aller Macht die Eins-Gegen-Eins-Situationen und wurde dafür mit einfachen Toren belohnt. Johannes Neft auf der Mittelposition gelang das am besten. Seine 6 Tore waren entscheidend für die Pullacher Aufholjagd. Wie gut man in der Abwehr stehen kann, wenn die Kommunikation und damit die Abstimmung stimmt, bekamen die Gastgeber in der Schlussphase zu spüren. Was über die jetzt geschlossene Abwehr der Pullacher kam konnte Clemens Rein parieren und so kam man Tor um Tor heran. Der Leistungsträger der Weilheimer verlor die Nerven und musste vom Coach der Gastgeber vom Spielfeld genommen werden. Schon als die eigene Mannschaft noch deutlich in Führung lag, fiel der Elfer immer wieder durch unfaire Aktionen hinter dem Rücken des Schiedsrichters auf. Nach der Auswechslung lag das Momentum klar auf Seiten der Pullacher. Wiederholt wurde den Weilheimern gegen das Pullacher Abwehr-Bollwerk passives Spiel angezeigt und so gelang beim Stand von 20:20 erstmals wieder der Ausgleich.
Als man kurz danach noch mit 20:21 in Führung ging, glaubte man wieder an einen möglichen Sieg. Die folgenden Aktionen sollten das Spiel entscheiden: Pullachs Keeper pariert spektakulär gegen den freistehenden Kreisspieler und Pullachs Coach nimmt 40 Sekunden vor Ende die Auszeit. Man versucht die Zeit herunter zu spielen, aber der Schiedsrichter lässt sich von der Stimmung in der Halle beeinflussen und gibt viel zu früh das passive Warnzeichen – jetzt muss auf Seiten der Pullacher der Rückraum die Verantwortung übernehmen. Dass sich gerade Tim Schmautz nach überstandener Krankheit den Wurf nimmt beweist Selbstvertrauen. Mit einem Strahl ins rechte Kreuzeck entscheidet er wenige Sekunden vor Ende die Partie. Ein Sieg für die gesamte Mannschaft, die in der Schlussphase ihre Klasse auf allen Positionen zeigt.
Gelingt es dem Team die kommenden Spiele zu gewinnen, kann man nach der Meisterschaft in der letzten Saison mit dem zweiten Tabellenplatz ein weiteres Topergebnis erzielen. Dafür gilt es aber an die Leistung in der Schlussphase anzuschließen. Abschließend noch einen herzlichen Glückwunsch an Trainer Matthias Weigert, der neben seinen zehn Jungs jetzt auch noch eine Tochter bekommen hat.
Für den SV Pullach spielten:
Joshua Bügel (6/2), Johannes Neft (6), Jonas Wedershoven (5/2), Tim Schmautz (3), Tobias Keussen (1), Moritz Dressler (1) Florian Groß, Marcus Hofstetter, Christoph Heidbrecht und Clemens Rein (TW)
