Vorbericht TSV Mindelheim – SV Pullach

19. September 2018


Neue Bänder – neuer Zusammenhalt im Team: Die Herren des SV Pullach Handball haben ihre Vorbereitung abgeschlossen.

„Neuer“ Trainer – „alte“ Spieler: Die erste Herrenmannschaft des SV Pullach Handball will zurück ins Oberhaus des Bezirks Alpenvorland. Dazu waren im Vorfeld einige Baustellen zu beseitigen. Die Vorbereitung stimmt positiv. Gezählt wird jedoch erst ab Sonntag gegen einen offensiv starken TSV Mindelheim.

 

Von Maurice Hüttemann

 

Nach einer mehr als enttäuschenden letzten Saison, die von vielen personellen Ausfällen und Unstimmigkeiten im Team geprägt war, standen die ersten Herren im Frühjahr vor einigen zukunftsweisenden Entscheidungen. Der Kern der Mannschaft ist zwar mittlerweile im besten Handball-Alter, doch das Leben außerhalb der IsArena forderte einige Spieler in der vergangenen Spielzeit so sehr, dass nicht klar war, wie oder ob es in der nächsten Saison überhaupt weitergehen würde.

 

Wichtige Spieler wie Hattenberger, Bartenstein, Hofstetter und Twardokus gaben ihr Karriereende bekannt oder zogen zum Studieren in andere Regionen – an dieser Stelle vielen Dank euch allen, ihr wisst, unsere Tür steht euch immer offen und ein Bier haben wir meistens auch noch für euch übrig. Ehemalige Spieler, die zurück nach München kamen, entschieden sich entweder für bessere Angebote (Viel Erfolg in der Bayernliga lieber Kenny, wir halten dir deine Nummer 5 frei) oder waren wie Keussen und Baunacher zur Vorbereitung noch nicht verfügbar. Nachdem Niko Jovanovic dankenswerterweise als Trainer einsprang (auch dir, lieber Coach, alles Gute; ein Glas Rotwein halten wir auch für dich immer gerne bereit), das kurzfristige Engagement aber keine langfristige Lösung sein konnte, war eines klar: Alles steht und fällt mit der Suche nach einem neuen Trainer. Nach reiflicher Überlegung entschied sich das Team selbst in Absprache mit dem Vorstand für die Lösung, die sich seit einigen Saisons bereits andeutete und ob der misslichen personellen Situation am vielversprechendsten war und ist.

 

So übernahm mit Christian Harzheim, dem ehemaligen Torhüter der ersten Herrenmannschaft, ein Mann diese Aufgabe, der es in den letzten Monaten schaffte, beim etablierten Kern der Mannschaft wieder neues Feuer zu entfachen. Die ehemaligen A-Jugendlichen, mit denen er selbst als Trainer sehr erfolgreich war, führte er in der ersten Mannschaft in die Rollen, die ihnen ob ihrer Qualität offenstehen. Höchst engagiert übernahm Harzheim diese Mission und begann bereits bei der alljährlich stattfindenden Osterfahrt im März mit dem Spielerscouting. Mit seiner professionellen Herangehensweise und der Etablierung neuer Routinen (regelmäßige Thera-Band-Workouts, videogestützte Auswertung aller Spiele, Trainingssteuerung per App, professionellster Bierwartdienst aller Zeiten) gelang es ihm, eine nie dagewesene Trainingsbeteiligung mit höchstem Einsatz in der Vorbereitung zu erreichen. Nach schweißtreibenden ersten Monaten stand in den letzten Wochen eine Vielzahl an Testspielen auf dem Programm, welche die Mannschaft sehr erfolgreich bestreiten konnte. Obwohl das Team in nahezu jedem Spiel wieder neu zusammengewürfelt wurde, gelang es allen Akteuren, auch gegen vermeintlich zu starke Gegner, die aus der Landesliga abstiegen oder planen, in diese aufzusteigen, gut mitzuhalten und gegen Mannschaften aus einer ähnlichen Spielklasse immer zu gewinnen. Das Ziel für die neue Saison ist klar formuliert: der direkte Wiederaufstieg in die Bezirksoberliga.

 

Zu diesem Zweck beginnen die Raben am kommenden Sonntag, dem 23. September um 16:00 Uhr bei einem alten Bekannten aus der BOL, dem TSV Mindelheim. Die Mindelheimer verpassten den Aufstieg in die Bezirksoberliga letzte Saison denkbar knapp gegen den TV Memmingen in der Relegation. Gegen den TSV Mindelheim erwartet die Pullacher eine rückraumstarke Mannschaft, die in der letzten Saison nach Fürstenfeldbruck III die meisten Tore der Bezirksliga warf. Die neuformierte offensive Abwehr um den flinken Harant, die Harzheim einführte, nachdem die Raben in der letzten Saison mit Abstand die meisten Tore in der Liga kassierten, wird sich also gleich beweisen müssen. Im Angriff können sich die Isartaler auf ihren gewitzten Spielmacher Thierer sowie den noch leicht angeschlagenen Spahn ebenso verlassen wie auf das etablierte Außengespann Schimetat und Schleicher, die auch in dieser Saison ihre Gegner wieder zur Verzweiflung treiben werden. Auf den Rückraumpositionen werden neben dem erfahrensten Spieler der Mannschaft, Fabian Gross, der junge und wurfgewaltige Dreyer sowie der hochaufgeschossene Schmautz ihre ausgezeichneten Testspielleistungen in der Saison bestätigen. Am Kreis vertrauen die Isartaler auf F. Danner und J. Isemann, die ihre Schwungmassen gewohnt durchsetzungskräftig in Aktion bringen werden. Im Tor steht Torwarttrainer Wolfgang Unruh seit langer Zeit mal wieder der Luxus eines Dreigespanns zur Verfügung: Züfle, Unterstöger und S. Isemann kämpfen um die Nummer 1. Nach seinem zusätzlichen Trainingslager auf der Münchner Theresienwiese, auf der die Isartaler aus Fairnessgründen auch die Herren vom TSV Mindelheim am Samstag vor dem Spiel erwarten, wird auch C. Danner zum Team stoßen, der in den letzten Testspielen einen überzeugenden Eindruck hinterließ. Twardokus und Hofstetter werden trotz Studiums in anderen Städten immer wieder aushelfen. Diese Mannschaft wird ergänzt durch Thelen, der bereits in der Vorbereitung durch die hervorragende Arbeit im und um das Team herum glänzte, sowie die A-Jugendlichen Grieve, Höltkemeyer, Brunhammer, Pohl. Die Jugendspieler fielen im Training immer wieder durch ordentliche Leistungen auf und scharren hinter den Etablierten bereits mit den Hufen, um erste Einsatzminuten zu ergattern. Harzheim hat demnach ein buntes Potpourri aus Spielern, aus denen es die homogenste Gruppe zusammenzustellen gilt.

 

Die guten Vorleistungen stärken das Selbstvertrauen, nichtsdestotrotz geben erst die Spiele ab Sonntag Punkte und jeder Spieler ist angehalten, im Training und auf der Platte im Spiel alles zu geben, um das Saisonziel zu verwirklichen. Gleich am ersten Spieltag kann die Mannschaft aus dem Isartal ihren Anspruch untermauern.

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