Mit 39:31 setzen sich die Raben in einer ebenso torreichen wie fairen Partie gegen den Mitaufsteiger aus Waltenhofen durch. Bereits in der ersten Runde des Molten-Cups traf man auf die Schwaben und konnte hier einen knappen Sieg erringen.
In der Vorsaison, der Aufstiegssaison der beiden Mannschaften, holten die Raben mit viel Glück einen Punkt in Waltenhofen und konnten zu Hause in einem hochklassigen Bezirksligaspiel die Oberhand behalten.
Der Gegner aus Waltenhofen glänzt besonders durch das hohe Tempo in Ihrem Spiel, sowie einem sehr ausgeglichenen Kader. Der Aufsteiger, der bereits in der Relegation eine bärenstarke Leistung zeigte, dominierte das erste Saisondrittel der Bezirksoberliga.
Weil Sie viel Glück mit dem Spielplan hatten, aber mit Sicherheit auch weil beinahe jeder Gegner Sie unterschätze, waren Sie lange ungeschlagen an der Tabellenspitze, so Coach Harzheim im Vorfeld über den Gegner.
Der Libero ist zurück
Die große Stärke der Waltenhofener ist mit Sicherheit das Tempo im Spiel, gerade die schnelle Mitte, die Gegenstöße und der erweiterte Gegenstoß sind Waffen, mit denen Sie jeden Gegner verwunden können.
Pullachs Plan gegen diese Waffe war die Reaktivierung eines aus dem Fußball bekannten Liberos. „Es war Franz Beckenbauer, der in den Siebzigern den Libero cool und erfolgreich machte“ berichtet die Zeit Online, für den SV Pullach durfte diese Rolle Christian Danner übernehmen, er erledigte seine Aufgabe mindestens ebenso cool und erfolgreich.
Der Aufbauspieler der Gegner, der in den Videoanalysen als Initiator der einfachen Tore ausgemacht wurde, wurde von „Danni dem Libero“ bereits kurz nach der Mittellinie in Empfang genommen und am Spielaufbau gehindert. Georg Kolb, der Sohn und verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld, blieb aus dem Spiel heraus torlos und konnte lediglich vom 7-Meter-Punkt seine Klasse zeigen.
Beide Mannschaften starten gut, kein Team kann sich absetzen
Den Hausherren gelingt es durch zwei Tore von Fabian Esterl-Gross direkt in Führung zu gehen, aber Waltenhofen kann kontern und erzielt drei Treffer in Folge.
Es entwickelt sich zunächst eine ausgeglichene Partie, in der sich die Gäste dann aber mit 3 Toren absetzen können. (6:9)
Jetzt ist es an den Raben diesen Vorsprung zu egalisieren, was beim Stand von 11:11 erstmals wieder gelingt. Weil er gegen die ungewohnt offensiv ausgerichtete Abwehr der Gäste oft die richtige Antwort hatte, brachte Daniel Grieve schließlich die Wende. Indem er seine Stärke im 1:1-Spiel nutzte, konnte er heute wichtige Impulse setzen.
Vier der elf Treffer erzielte bis zu diesem Zeitpunkt Linksaußen Moritz Schimetat, der mit 13 Treffern zwar wieder Pullachs erfolgreichster Werfer war, aber heute vom Punkt und frei vor dem Torhüter ungewohnte Schwächen zeigte.
Bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ein torreiches Spiel ab, die Abwehrreihen standen nicht schlecht, aber das Tempo des Spiels war hoch und die bloße Anzahl der Angriffe führte zu vielen Treffern und Gegentreffern auf beiden Seiten.
Fünf Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit war es erneut Daniel Grieve, der die Raben mit einem sehenswerten Treffer 17:16 in Führung brachte.
Pullach kommt stark aus der Kabine und behält die Nerven
Von Minute 31 bis 38 gelingt Pullach ein vorentscheidender 6-Tore-Lauf, in dieser Phase profitiert man von einem effektiven Überzahlspiel und einer hohen Treffsicherheit. Die Achse Liep und F. Danner arbeitet wieder sehenswert und erfolgreich zusammen, was beim Stand von 24:18 in einen 6-Tore-Vorsprung mündet.
Waltenhofen erzielte im Anschluss zwar drei Treffer in Folge, doch ein Doppelschlag von Moritz Schimetat verhindert ein mögliches Aufbäumen der Gäste. Schimetat der zuvor einige gute Chancen hatte liegen lassen, behielt in dieser wichtigen Phase die Nerven.
Der Sieg am Ende fällt etwas zu hoch aus
Waltenhofen bleibt trotzdem in Schlagdistanz, weil es Georg Kolb immer wieder gelingt zwei Abwehrspieler zu binden und den Ball unter Bedrängnis entscheidend weiter zu spielen.
Darauf stellt sich die Defensive jetzt etwas besser ein und so gelingt am Ende noch der ein oder andere Ballgewinn, der zu schnellen und einfachen Toren führt.
Mit 39:31 gewinnt Pullach am Ende verdient aber vom Ergebnis etwas zu hoch gegen wie immer faire und sympathische Gäste aus Waltenhofen.
Für den SV Pullach spielten:
Sebastian Isemann, Michael Butscher (beide TW), Moritz Schimetat (13),
Fabian Esterl-Gross (4), Maurice Hüttemann (4), Johannes Nowotny (4),
Florian Danner (4), Daniel Grieve (4), Christian Danner (3), Ralph Liep (1),
Nicolas Brunnhammer (1) und Ruven Spahn (1)
Erfolgreiche Hinrunde und schwerer Start in die Rückrunde
Mit 12:10 Punkten und 5 Siegen in Folge gelingt Pullach eine starke Hinrunde, als Aufsteiger steht man auf dem 8. Tabellenplatz und ist von den Abstiegsplätzen angenehm weit entfernt.
Im ersten Spiel der Rückrunde geht es für Pullach jetzt gegen die starken Dachse aus Weilheim, die bereits sechs Siege und zwei Unentschieden auf ihrem Konto haben. Im Hinspiel konnte man auswärts im Dachsbau sensationell gewinnen, was die Aufgabe im Rückspiel sicher nicht einfacher macht.
Leider muss man auf Seiten der Raben aufgrund von Verletzungen und privaten Terminen auf drei Stammkräfte verzichten, gerade in der Defensive gilt es für die zweite Reihe Ihre Chance zu nutzen, ein Zeichen zu setzen und sich in den Vordergrund zu spielen.
Gelingt es die Heimstärke auszuspielen und die bitteren Ausfälle zu kompensieren, kann man vielleicht eine erneute Überraschung schaffen um weiter auf der Erfolgswelle zu surfen.
Was wir dafür benötigen ist neben einer guten und konzentrierten Leistung aber vor allem das Pullacher Publikum, am 25.01. spielt sowohl die Landesliga-Mannschaft der mC (16.00 Uhr) sowie die Damen (17.40 Uhr) und die Herrenmannschaft (19.30). Den Zuschauern ist also ein spannendes und abwechslungsreiches Programm geboten.
