Erste Halbzeit stark, zweite Halbzeit zum Vergessen beschreibt das Spiel der Damen des SV Pullach Handball gegen den TSV Ottobeuren am vergangenen Sonntagabend wohl am besten. Zu ungewohnter Zeit mussten sich die SVP-Damen in der IsArena gegen den Tabellendritten aus Ottobeuren mit einem deutlichen 26:40 geschlagen geben. Doch es gab viele positive Momente, mit denen das Team und die Trainer in die heiße Phase der zweiten Saisonhälfte starten können.
Mit voller Bank und großen Ambitionen starteten Pullachs Handballerinnen gegen die Favoritinnen vom TSV Ottobeuren in die Partie. Von der ersten Sekunde an entwickelte sich ein intensives und schnelles Spiel mit vielen Toren auf beiden Seiten. Der offene Schlagabtausch zeigte, dass beide Teams auf absoluter Augenhöhe sind – nach gerade einmal sieben Spielminuten stand es 7:7! Mit vier Treffern (von insgesamt zehn) war es einmal mehr Linkshänderin Anne Kurschewitz, die den Gästen Probleme bereitete. Unterstützung erhielt sie von ihren beiden Rückraum-Kolleginnen Johanna Sendlinger und Lina Elisabeth Rydland, die ebenfalls unermüdlich im Angriff ackerten und die Abwehr in Bewegung brachten. Während es in der Offensive gut lief, fanden die Isartalerinnen in der Defensive nicht in ihr Spiel. Zur Mitte der ersten Halbzeit ließ die Torflut etwas nach, was der Intensität der Partie keinen Abbruch tat. Mit zwei Treffern in Folge brachte Pullachs Linksaußen Eva-Marie Nowotny ihr Team kurz vor der Halbzeit zum 15:15-Ausgleich (29. Minute). Durch eine Nachlässigkeit in letzter Sekunde kassierten die Isartalerinnen jedoch einen Gegentreffer, sodass es mit 15:16 die Pause ging.
In der Halbzeit warnte Pullachs Trainer Duo Fabian Esterl-Gross und Peter Twardokus davor, durch die oftmals mäßigen zehn Minuten nach Wiederanpfiff die Partie nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. „Ihr müsst heute richtig beißen, das schnelle Tempo mitgehen und den Allgäuerinnen weiterhin das Leben schwer machen“, forderten die Coaches.
Doch es kam, wie es kommen musste: Gleich vier Tore in Serie brachten die Gäste zum Beginn der zweiten Hälfte in Führung. Gleichzeitig machten sich bei den SVP-Damen die Kräfte bemerkbar und auch die Umstellung in der Abwehr brachte wenig. Diese kämpften zwar weiter gegen die drohende Niederlage, doch der Rückstand wuchs weiter an. Zu allem Überfluss verletzte sich in der 42. Minute mit Katharina Appelt auch noch die einzige gelernte Torhüterin der Isartalerinnen, so dass mit Annette Bachert eine Feldspielerin im Tor übernehmen musste. Eine Auszeit in der 46. Minute ließ das Team nochmal durchschnaufen und sie erhielten letzte Anweisungen von den Coaches. Doch auch hervorragende Einzelaktionen der drei Rückraum-Spielerinnen konnten das Ergebnis nicht mehr korrigieren. Am Ende mussten sich die Damen vom SV Pullach mit einem viel zu hohen 26:40 geschlagen geben. Dennoch ist festzuhalten, dass die erste Halbzeit eine der besten war, die Pullachs Damen seit vielen Jahren gezeigt haben.
Nun bleibt zu hoffen, dass die nächsten Trainingseinheiten personell und spielerisch erfolgreich werden, damit das Team im nächsten Spiel zwei starke Halbzeiten abliefert.
Es spielten: Katharina Appelt, Annette Bachert (beide Tor); Anne Kurschewitz (10), Johanna Sendlinger (3), Samantha Esterl (3/3), Katrin Wagner (2), Lucie Schimetat (2), Lina Elisabeth Rydland (2), Ute Schmidt (2), Eva-Marie Nowotny (2), Antonia Koppermann, Laura Horak, Vroni Wirth und Nicole Untch.