Trotz einer spärlich besetzen Auswechselbank setzten sich die Damen I des SV Pullach vergangen Samstag dennoch mit einem überraschend klaren 25:11 gegen den Meister der letzten Saison aus Weßling durch. Vor allem ein schnelles Angriffsspiel und wieder einmal eine bärenstarke Abwehr sorgten für den Kantersieg.
Mit guten Erinnerungen empfangen die Pullacher Damen den SC Weßling II letzten Samstag in heimischer Halle. Waren die Pullacherinnen doch in der letzten Saison die einzige Mannschaft die den BL-Meister im letzten Saisonspiel schlagen konnten. Auch wenn die Gäste zu dieser Saison einige Abgänge zu verzeichnen hatten, durfte der Gegner nicht unterschätzt werden. Vor allem da Trainer Esterl-Gross auf der Mitteposition improvisieren musste: Zwei der drei nominellen –Mittespielerinnen waren verletzungsbedingt gar nicht erst im Kader und auch die dritte im Bunde stand aufgrund einer Schulterverletzung nur bedingt zur Verfügung. Aber auch dafür hatte der Trainer eine Lösung parat: Im letzten Spiel bereits kurz getestet, startete Linkshänderin Anne Kurschewitz auf der Position und machte ihre Sache ausgesprochen gut. Dennoch konnten sich die Pullacherinnen nicht von Beginn an klar durchsetzen. So stand es nach knapp fünf Minuten 3:3. Doch dann platze der Knoten und vor allem von Außenspielerin Antonia Koppermann und aus dem Rückraum konnten einfache Tore erzielt werden, so dass sich die SVP Damen bis zur Halbzeit mit 11:7 absetzen konnten. Sieben zugelassene Tore in einer Halbzeit sprechen für sich: Doch ein spektakulär gehaltener Gegenstoß von SVP Torhüterin Sandra Dichtl, bei dem sie sich verletzte, sorgte für einen kurzen Schreckmoment zur Halbzeit.
Der Matchplan war weiterhin klar: Nicht hängen lassen, routiniert weiter spielen und am besten noch weniger Gegentore als in der ersten Hälfte zulassen. Um Dichtl eine kurze Pause zu gewähren, sollte zum Beginn der zweiten Hälfte Rückraumspielerin Johanna Sendlinger kurz zwischen die Pfosten. Die Spielerin zog ohne zu zögern das Torwarttrikot drüber.
Jetzt hieß es in der Abwehr nichts zuzulassen, um Sendlinger im Tor zu unterstützen. Und wer hätte das gedacht: Die ganzen sieben Minuten die Sendlinger im Tor der Pullacherinnen stand ließ sie keinen Treffer zu. Das stärkte den Willen und den Zusammenhalt der Mannschaft zusätzlich, die Führung heute nicht mehr herzugeben. Der dezimierte Kader zwang den Trainer zu einigen ungewöhnlichen Wechseln, so musste vor allem Außenspielerin Katrin Wagner oft ihre Position wechseln. Doch auch sie zeigte ein starkes Spiel und agierte in der Abwehr egal ob außen, halb oder kurzzeitig sogar im Mittelblock sicher und sorgte so dafür, dass andere Spielerinnen kurz pausieren konnten. Die starke Abwehr sorgte für zunehmende Frustration bei den Gegnerinnen, dass zeigte sich in mageren vier Toren, die die SVP Abwehr in der zweiten Hälfte zuließ. Im Gegenzug gelang im Angriff vieles, so dass die Anzeigentafel am Ende ein mehr als deutliches 25:11 anzeigte.
Sonntag, den 24.11., müssen die SVP Damen nun nach Fürstenfeldbruck reisen. Der TuS wartet immer noch auf den ersten Sieg – doch dieser soll nicht gegen Pullach gelingen.
Es spielten: Sandra Dichtl (Tor), Samantha Esterl (9/4), Antonia Koppermann (5), Johanna Sendlinger (3), Marion Angerer (3), Anne Kurschewitz (2), Evi Nowotny (1), Katrin Wagner (1), Nicole Untch (1), Claudia Koppermann.