Nachdem das reguläre Spiel gegen den TV Waltenhofen am 7. November verlegt werden musste, fuhren die Damen zu später Stunde am Mittwochabend ins Allgäu. Das Spiel war wegen personeller Schwierigkeiten von Pullacher Seite verschoben werden, doch auch beim Nachholspiel sah es nicht besser aus. Mit nur einer Auswechselspielerin und ohne Trainer, der es aus beruflichen Gründen nicht schaffte, fuhren die Isartalerinnen zum ungeschlagenen Tabellenersten und Meister der vergangenen Saison. Wohlwissend um ihre Außenseiterrolle wollten die Pullacher Damen die Punkte dennoch nicht kampflos hergeben: „Wir wollten alle nur eins: Als Mannschaft auftreten, kämpfen und zeigen, dass man uns nicht unterschätzen darf!“
Doch den Start verschliefen die Gäste völlig und beim schnellen 0:3 nach fünf Minuten sah es kurzzeitig nach einer heftigen Klatsche aus. Verantwortung übernehmen, ruhig spielen und das umsetzen, was Trainer Milan Delic in den letzten Wochen mit den Pullacherinnen trainiert hatte.
Der Weckruf kam zur rechten Zeit und mit zwei schnellen Toren von Spielmacherin Jennifer Heng fing die Aufholjagd an. Nach dem Positionen-Tausch von Samantha Esterl (Rückraum links) und Alina Sungur (Linksaußen) kam zudem mehr Sicherheit in die Offensive und die beiden auch vielfach zum Erfolg. Die Abwehr stabilisierte sich ebenfalls. Beim Stand von 7:7 (18. Minute) glichen die Isartalerinnen erstmals aus, beim 11:11 gingen die Teams in die Kabinen.
Ohne Trainer zeigte sich dann auch in der Halbzeit-Ansprache, wie stark das Team durch die Verletzungsmisere (u.a. drei Kreuzbandrisse) und die schweren letzten Wochen zusammengewachsen war. Mit gehobenen Köpfen und breiter Brust ging es dann in die zweite Halbzeit.
Von Anfang an hochkonzentriert erzielten die Gäste die zwei wichtige Tore und gingen mit 13:11 (35.) erstmals in dieser Partie Führung. Doch so leicht wollten sich die Gastgeberinnen, schon gar nicht in der eigenen Halle vor großem Publikum, geschlagen geben. So entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, die die Isartalerinnen bis zum 18:18 offen gestalten konnten. Doch nach und nach mussten die SVP-Damen den stark begrenzten Wechselmöglichkeiten Tribut zollen, die Konzentration schwand. Die letzten zehn Spielminuten brachen den Gästen dann das Genick: Nach 3 x 2 Minutenstrafen mussten sich die dezimierten Isartalerinnen schließlich mit 19:22 geschlagen geben und verpassten damit das „Wunder in Waltenhofen“.
Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt den Damen vom SV Pullach nicht, denn bereits am Samstag um 17.30 Uhr geht es in der heimischen IsArena gegen den TSV Mindelheim weiter. Dort wollen sie dann an ihre starke Leistung anknüpfen und wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren.
Für den SV Pullach spielten: Eva Bodemer (Tor), Alina Sungur (7/2), Samantha Esterl (6), Jennifer Heng (3/1), Johanna Sendlinger (1), Nancy Kriesmann (1), Marion Angerer (1) und Lucie Schimetat