Nach der Niederlage des Eichenauer SV am späten Nachmittag ging es für die SVP-Damen in der heimischen IsArena im letzten Saisonspiel gegen den TV Waltenhofen um alles oder nichts. Die zahlreichen Zuschauer sahen über 60 Minuten eine spannende Partie. Nach einer dramatischen Schlussphase fehlte den Pullacherinnen am Ende ein einziges Tor zum Klassenerhalt.
Nach einer langen und schwierigen Saison stand den Damen des SV Pullach Handball am Samstagabend das letzte und entscheidende Match bevor, in dem es nun hieß: Sieg oder Abstieg. Bereits beim Aufwärmen zeigten sich die Gastgeberinnen motiviert bis in die Haarspitzen und mehr als bereit für das Endspiel.
Dementsprechend gaben sowohl die Isartalerinnen als auch die Fans auf der Tribüne ab Sekunde eins Vollgas. Zwar gehörte das erste Tor den Gästen aus Waltenhofen, aber das sollte die Damen des Trainergespanns Fabian Esterl-Gross und Peter Twardokus heute nicht beirren. Selbstbewusst und sicher standen sie in der Abwehr zusammen und durchschauten die immergleichen Spielzüge der Gäste schnell. Dennoch pfiff der Schiedsrichter ganze fünf Siebenmeter gegen die Isartalerinnen, von denen die ebenfalls bockstark spielende Torhüterin Katharina Appelt ganze drei parierte. Auch im Angriff zeigten sie ein gutes Tempo und erarbeiteten sich schöne Torchancen. Doch trotz der starken Leistung der gesamten Mannschaft wollte es einfach nicht gelingen, sich abzusetzen. Die Zuschauer sahen einen offenen Schlagabtausch. Der – wie hätte es auch anders sein können – zu einem 11:11-Halbzeitstand führte.
Die Kabinenansprache der beiden Pullacher Coaches war dann vor allem taktisch geprägt. In der Abwehr hieß es für Halbzeit zwei, die nachlaufenden Waltenhoferinnen zu stoppen und im Angriff weiter mit Tempo und Kontrolle bis zur Abschlusschance zu spielen. Für jede der Spielerinnen war klar: Sie kämpfen heute bis zum Ende.
Die zweiten 30 Minuten starteten dann, wie die erste Hälfte geendet hatte: Mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen, welches an Spannung nicht zu überbieten war. Zwar gelang es den Gastgeberinnen zwischenzeitlich, eine zwei Tore Führung herauszuholen. Aber die Waltenhoferinnen glichen schnell wieder aus und konnten sich in der 54. Minute dann sogar selbst mit zwei Toren absetzen (21:23). Vor allem einige 2-Minuten-Strafen erschwerten es den Isartalerinnen dranzubleiben, aber auch dies glückte in der dramatischen Schlussphase, in der sich keiner der SVP-Fans mehr auf seinem Sitz halten konnte. Eine Minute vor Abpfiff lautete der Spielstand 26:26. Ein erlösendes Tor und die Pullacher Damen hätten die Liga gehalten. Doch ein Treffer wollte einfach nicht mehr gelingen und so blieb es am Schluss bei einem bitteren Unentschieden.
Nun stand fest: Nächste Saison spielen die Damen des SV Pullach in der Bezirksliga. Nicht nur der Abstieg sorgte nach der Partie für Emotionen pur bei den Isartalerinnen. Gleichzeitig war es offiziell das letzte Spiel unter dem Trainerteam Esterl-Gross und Twardokus. Nach sechs Jahren legen beide ihr Traineramt schweren Herzens nieder und machen den Weg frei für einen kompletten Neustart. Damit endete am Samstag für die Pullacherinnen nicht nur die Saison, sondern auch eine Ära.
Es spielten: Katharina Appelt (Tor), Samantha Esterl (9/6), Lucie Schimetat (3), Lena Kanis (3), Marie Kurschewitz (3), Ute Schmidt (3), Johanna Sendlinger (2), Antonia Koppermann (2), Jana Reuther, Franziska Kilchert, Vroni Wirth.