Nach dem missglückten Rückrundenstart gegen den Angstgegner aus Mindelheim in der Vorwoche, galt es für die Raben gegen den TSV Schongau wieder in die Spur zu kommen, um weiter im Rennen um die begehrten Aufstiegsplätze zu bleiben.
Das Spiel hatte eine besondere Brisanz, weil Pullach das Heimspiel in der Hinrunde, nach einem wahren Handball-Krimi denkbar knapp, mit einem Tor Vorsprung gewann, jedoch von Seiten der Gäste ein Einspruch gegen eine Schiedsrichterentscheidung eingelegt wurde, der noch immer geprüft wird. Ob die beiden Punkte also in Pullach bleiben, oder ob das Spiel wiederholt werden muss, ist weiterhin offen.
Gerade vor diesem Hintergrund wollte man auf Seiten der Isartaler ein deutliches Zeichen setzen und die Partie klar gewinnen. Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte folgte eine deutliche Steigerung in Halbzeit zwei und so konnte diese Vorgabe zumindest teilweise erfüllt werden.
Mit vollem Kader konnte man die Reise nach Schongau antreten, erstmals war auch Ruven Spahn wieder im 14er-Kader von Trainer Harzheim und zeigte bei seinem Comeback auch gleich eine gute Leistung. Trotz starkem Kader gelang es am Anfang nicht, die PS auf die Straße zu bringen und so blieb das Spiel lange knapp. Alle Daheimgebliebenen die über NuScore live das Spiel verfolgten, sahen bis zum 10:10 eine ausgeglichene Partie – auch weil Pullach viele klare Chancen liegen ließ.
Vom 7-Meter-Punkt und von den Außenpositionen zeigte man ungewohnte Schwächen, diese Tore fehlten den Raben in der ersten Hälfte. Nur weil die Abwehr heute wieder sicher stand und auch Sebastian Isemann viele wichtige Paraden zeigte, geriet man nicht in Rückstand, auch das wäre aufgrund der schwachen Chancenausbeute durchaus verdient gewesen.
Mit einer Auszeit in Minuten 28 wurde dieses Defizit noch einmal angesprochen und weil man jetzt beim Abschluss zwei mal den entscheidenden Moment länger wartete, konnte man beim Stand von 10:12 mit einem 2-Tore-Vorsprung die Seiten wechseln.
Großes Lob von Trainer Harzheim erhielt die gesamte Defensive. Nur 10 Gegentore in einer Halbzeit sind – egal gegen welchen Gegner – eine herausragende Leistung. Mit der Offensive konnte man definitiv nicht zufrieden sein. Pullach war heute klar die bessere Mannschaft und das muss sich bei so einem Spiel einfach auch bei einem Blick auf die Anzeigetafel zeigen, das war gerade in der ersten Hälfte heute leider nicht der Fall.
In Halbzeit zwei sah es erst so aus als würde man weiter Probleme im Abschluss haben, aber Christian Danner konnte jetzt den ersten Strafwurf verwandeln und den Tor-Bann damit brechen. In der Abwehr wurde man jetzt durch eine Zeitstrafe gegen Kai Baunacher geschwächt und so gelang den Gastgebern der erneute Ausgleich zum 14:14. Die kommenden 5 Minuten gehörten dann aber den Raben.
Die Umstellung auf zwei Kreisspieler zeigte Wirkung und der Rückraum um Johannes Nowotny traf immer öfter die richtigen Wurf- oder Passentscheidungen. Weil auch Moritz Schimetat die nötige Steigerung zeigte, spielte man sich in dieser Phase eine 4-Tore-Führung heraus, die bei der stabilen Defensivleistung beinahe schon vorentscheidend war.
Die Abwehrreihe der Gastgeber fand nun gegen den Positionsangriff der Raben wenig Lösungen und jetzt klappte auf Seiten der Isartaler auch das Umschaltspiel aus der stabilen Abwehr heraus.
Aus der bald folgenden 8-Tore-Führung wurde am Ende „nur“ ein 10-Tore-Sieg, weil man in der Schlussphase die nötige Konsequenz vermissen ließ. Allerdings konnte auch Schongau sein Tor-Konto nur unwesentlich aufbessern, weil Felix Unterstöger, der heute als Joker eingesetzt wurde, seinen Kasten vernagelte und in den 10 Schlussminuten nur 2 Gegentore zuließ.
Klar wäre auch ein höherer Sieg schön und vor allem definitiv machbar gewesen, aber das gewünschte Zeichen konnte man setzen.
Nächsten Samstag geht es nun gegen das Tabellenschlusslicht aus Alling. Achtung, die Mannschaft hat den besten Torschützen der Liga in Ihren Reihen und hat dieses Wochenende starke 30 Tore erzielt.
Es gilt also diese Aufgabe in keinem Fall auf die leichte Schulter zu nehmen. Gerade daher benötigen die Isartaler am Samstag um 19.30 die Unterstützung Ihrer Fans.
Wir brauchen die Punkte, weil die kommenden Spiele nicht einfacher werden. Bad Tölz hat einige Rückkehrer, und will so noch im Rennen um die Aufstiegsplätze eingreifen, bereits im Hinspiel verloren die Pullacher gegen diese Mannschaft.
Jetzt, mit der neuen Aufstellung und den genesenen Leistungsträgern, gelangen Ihnen am Wochenende unglaubliche 47 Tore in 60 Minuten. Wirft man dann auch noch einen Blick auf die „W-Wochen“ – Würm, Waltenhofen und Wolfratshausen (alle drei Spiele auswärts) – ist klar, dass für die Raben entscheidende Spiele anstehen. Am Samstag gilt es jetzt diese „Wochen der Wahrheit“ mit einem Sieg erfolgreich einzuleiten.
Für den SV Pullach spielten:
Sebastian Isemann, Felix Unterstöger (beide TW), Ruven Spahn,
Fabian Gross (1), Maurice Huettemann, Johannes Nowotny (5),
Kai Baunacher, Florian Danner (6), Michael Schleicher, Dario Dreyer (2),
Christian Danner (5/1), Marcus Hofstetter (2), Johann Thierer (1) und
Moritz Schimetat (9/0)