Nach einer schlechten ersten Halbzeit und viel Kampf in Durchgang zwei nehmen die Herren des SV Pullach zwei ganz wichtige Punkte aus Murnau mit. Ein Spaziergang war das Duell am Staffelsee aber keineswegs.
Der Zweite gegen den Letzten: Zumindest auf dem Papier war das Duell zwischen dem SV Pullach und dem TSV Murnau eine klare Sache. Das war es dann aber auch schon. Denn den Raben wurde es bei den Drachen zunächst alles andere als leicht gemacht. Am Ende konnten sich die Isartaler dann aber doch über zwei wichtige – und vor allem äußerst hart erkämpfte – Punkte freuen.
Für die Erste ging es ziemlich ersatzgeschwächt an den idyllischen Staffelsee: Abwehrchef Maurice Fürstenberg fehlte weiterhin verletzungsbedingt, zudem waren unter anderem auch die Stammspieler Lars Bülow, Maximilian Siess und Dezenet Rabic aus diversen Gründen verhindert. Die Personallage war dermaßen angespannt, dass sich Trainer Alexander Maaßen kurzerhand das gelbe Trikot überzog und mitspielte – eine Maßnahme, die sich am Ende auch auszahlen sollte.
SV Pullach mit Problemen im ersten Durchgang
In der recht ungewöhnlichen und engen Murnauer Halle bekamen die Zuschauer am Seitenrand von Beginn an ein spannendes Spiel zu sehen. Von den zuvor erwähnten Kräfteverhältnissen auf dem Papier war erstmal überhaupt nichts zu erkennen. Im gesamten ersten Durchgang ging es hin und her, absetzen konnte sich keine Mannschaft, ein Zwei-Tore-Vorsprung Murnaus war zwischenzeitlich der größte Abstand.
Die Probleme der Pullacher in der ersten Halbzeit lassen sich vor allem an zwei Punkten festmachen: Hinten verschob die Deckung der Raben zu langsam, den Murnauern gelangen so immer wieder Durchbrüche auf den Halbpositionen. Zudem agierte die Abwehr häufig etwas zu offensiv, wodurch es zum ein oder anderen erfolgreichen Kreisanspiel der Gastgeber kam.
Pullach erneut mit grauenhafter Chancenverwertung
Und vorne? Da scheiterten die Pullacher Spieler ein ums andere Mal am stark aufgelegten Torhüter der Murnauer. In den ersten 30 Minuten vergaben die Raben mindestens zehn freie Würfe – bei konzentrierteren Abschlüssen hätten die Gäste schon deutlich früher für klarere Verhältnisse sorgen können. So ging es jedoch sogar mit einem 16:15-Rückstand in die Kabinen.
Aus der Halbzeit kam Pullach dann aber deutlich besser – dank eines Vier-Tore-Laufs konnten die Raben schnell etwas davonziehen. Wirklich einfacher wurde es dem Team von Hattenberger, Maaßen und Jooss zunächst aber nicht gemacht – Pullach musste in der Abwehr um jeden Ball kämpfen und über die gesamte Spielzeit eine enorme Energieleistung aufbringen.
Esterl-Gross dreht auf – Royale Belohnung nach dem Sieg
Die Gäste bewiesen jedoch Kampfeswillen und Zusammenhalt und standen schließlich auch in der Deckung stabiler – in der Offensive wurden die Würfe nun immer wieder konzentrierter und sicherer verwandelt. Vor allem Rückraumspieler Fabian Esterl-Gross drehte am Staffelsee auf, mit am Ende 14 Treffern war er der mit Abstand torgefährlichste Spieler auf der Platte.
In den letzten zehn Minuten ließen bei den Murnauern dann etwas die Kräfte nach – vielleicht auch wegen des Fünf-Tore-Vorsprungs des SVP. Die Schlussphase spielten die Gäste dann halbwegs souverän herunter. Am Ende stand ein deutlicher – und verdienter – 27:36-Erfolg auf der Anzeigetafel, der anschließend gebührend mit einem Auswärts-Royal (Sponsoring-Anfragen sind gerne gesehen) gefeiert wurde.
Durchschnaufen – jetzt ist erstmal Pause!
Nach dem Wochenende stehen die Pullacher auf dem dritten Tabellenplatz, ganz langsam entzerrt sich das enge Rennen auf den oberen Plätzen etwas. Partenkirchen steht an der Spitze (26:8-Punkte), Fürstenfeldbruck ist nach dem Sieg im Topspiel gegen Eichenau Zweiter (24:10). Die Pullacher sind mit der gleichen Punktausbeute, aber einem etwas schlechteren Torverhältnis Dritter. Eichenau folgt mit 22:12-Punkten auf Platz vier.
Jetzt stehen für den SVP erstmal zwei spielfreie Wochenenden an – so bleibt etwas Zeit, um durchzuschnaufen und Kraft für die kommenden Aufgaben zu tanken. Weiter geht’s dann am 15. März, wenn der aktuell zehntplatzierte TV Immenstadt zu Gast in der IsArena ist. Bis dahin!
Für den SV Pullach spielten: Sebastian Isemann und Ludwig Stöckl (beide Tor), Fabian Esterl-Gross (14), Luka Opacak (2), Alexander Maaßen (6), Michael Schleicher (1), Dario Dreyer (2), Marcus Hofstetter (1), Johannes Isemann (6), Peter Twardokus, Niclas Meyn, Moritz Schimetat (3/3), Samuel Constanza (1)