Erste verliert Krimi gegen Tabellenführer

24. März 2025

Die Erste hält im Spitzenspiel gegen den TSV Partenkirchen gut mit und dreht die Partie zwischenzeitlich sogar. Am Ende geht es dennoch – etwas unverdient – ohne einen Punkt nach Hause.

Die lange Saison in der Bezirksliga Alpenvorland neigt sich langsam aber sicher ihrem Ende entgegen. Vier Spiele waren vor dem vergangenen Wochenende noch zu absolvieren – für die erste Herrenmannschaft des SV Pullach ging es noch immer um den möglichen Aufstieg in die Bezirksoberliga.

Wirklich leicht war die Aufgabe zum Auftakt des Schlussspurts in der Liga allerdings nicht: Am vergangenen Samstag ging es nah an die deutsch-österreichische Grenze nach Garmisch-Partenkirchen. Dort wartete der aktuelle Tabellenführer TSV Partenkirchen auf die Raben – im Hinspiel in der IsArena mussten sich die Pullacher knapp mit 26:29 geschlagen geben. Noch knapper sollte es diesmal ausgehen, doch dazu später mehr.

Zwei bittere Ausfälle für den SVP

Zunächst zum Personal: Der SVP musste mit Maurice Fürstenberg auf den Abwehrchef verzichten, zudem fehlt der langzeitverletzte Spielmacher Ruven Spahn weiterhin. Zwei bittere Ausfälle für das Trainergespann Hattenberger/Maaßen.

In Partenkirchen hatten es die Pullacher mit einer gewöhnungsbedürftigen „Halle“ zu tun: Das Spitzenspiel des Wochenendes fand in der „Ballsportarena Partenkirchen“, einer aufblasbaren Halle, direkt neben dem bekannten Olympia-Eissport-Zentrum, statt.

Dort machten die Zuschauer von Beginn an Stimmung und sorgten so für eine hitzige Atmosphäre – an dieser Stelle ein großer Dank an die mitgereisten Pullacher Anhänger, die den Weg ins Zugspitzland auf sich genommen haben.

Die „Ballsportarena“ von außen.

In der Deckung ist zunächst der Wurm drin

Jetzt aber zum Spiel: Die Gäste erwischten keinen sonderlich guten Start, vor allem in der Defensive waren die Raben immer wieder zu langsam und schoben nicht rechtzeitig zu. So entstanden Lücken, die die Partenkirchener ein ums andere mal gnadenlos ausnutzen konnten.

Vorne hingegen lief es deutlich besser als noch im Hinspiel, als der SVP unzählige Male am ehemaligen Junioren-Nationaltorhüter Lucas Scheffler scheiterte. Diesmal spielten Pullach die Angriffe konzentrierter und vor allem länger zu Ende – bis zur Chance. Vor dem Tor zeigten sich die Spieler dann deutlich kaltschnäuziger, das sonst so große Manko, die Chancenverwertung, war diesmal nicht das Problem.

Doch in der Defensive war zunächst weiterhin der Wurm drin – die einfache Manndeckung auf den ehemaligen Zweitliga-Spieler Maximilian Wasielewski war nicht das entscheidende Mittel, um die Angriffe des TSV zu unterbinden. Nach einer Viertelstunde stand es so bereits 11:6 für den Gastgeber.

Eine Abwehrumstellung bringt Besserung

Nach einer Pullacher Auszeit kamen die Gäste dann immer besser ins Spiel – auch aufgrund einer Umstellung auf eine offensivere Abwehr. Im Angriff spielten die Raben weiterhin fokussiert und bis zur Chance, mit einem Drei-Tore-Rückstand (17:14) ging es schließlich in die Kabine.

Die Pullacher Spieler spürten, dass hier heute etwas zu holen war – und mit diesem Gefühl leitete der Außenseiter eine furiose Aufholjagd im zweiten Durchgang ein. Die Zuschauer in der Halle bekamen ein hochklassiges und spannendes Spiel zu sehen – eine Partie, die die Bezeichnung „Spitzenspiel“ durchaus verdient hat.

Die Pullacher blieben bei ihrer offensiven Abwehrformation, die Partenkirchen immer wieder vor große Probleme stellte. Im Vier-gegen-Vier fiel dem TSV häufig zu wenig ein – und wenn doch, hatten die Pullacher noch immer Sebastian Isemann zwischen den Pfosten stehen, der mehrere Bälle parieren konnte.

Dreyer zündet in der „Ballsportarena“

So kämpften sich die Raben Tor für Tor heran, in der 36. Minute glichen die Gäste erstmals durch Dario Dreyer aus (18:18). Der Rückraumspieler und Abwehr-Experte erwischte einen Top-Tag und war mit acht Treffern am Ende der erfolgreichste Werfer des Spiels.

Es lief bei den Pullachern, die Raben spielten sich in einen kleinen Rausch. Als Dreyer zur 18:19-Führung erhöhte und Partenkirchen eine Auszeit nahm, wurde es in der „Ballsportarena“ plötzlich ganz still. Die Sensation lag in der Luft.

Dreyer knipste in der Folge munter weiter und erzielte auch die nächsten beiden Pullacher Treffer, plötzlich war der SVP zwei Tore vorne. Es ging hin und her, absetzen konnte sich keine der beiden Mannschaften. Fünf Minuten vor Schluss lag Pullach mit einem Tor vorne (25:26), doch dann zeigte die Truppe Nerven. Auf eine Zwei-Minuten-Strafe für den SVP folgte der Ausgleich, ehe Partenkirchen rund eine Minute vor dem Abpfiff wieder in Führung ging.

Pullach gelang in der Folge kein eigener Treffer mehr, beim Stand von 27:26 für Partenkirchen war Schluss. Eine am Ende doch eher unverdiente Niederlage für die Isartaler, denn zumindest ein Punkt wäre aufgrund des starken Comebacks und harten Kampfes gegen den Spitzenreiter durchaus verdient gewesen. So ging es jedoch ohne Punkte wieder nach Hause.

„Crunchtime“ in der Bezirksliga Alpenvorland

Für den Tabellendritten aus Pullach stehen noch drei Spiele an – und die haben es in sich: Am kommenden Wochenende gibt es gleich das nächste Topspiel, zuhause geht es gegen den Zweiten aus Fürstenfeldbruck. Nach einem Auswärtsspiel in Mindelheim wartet zum Saisonabschluss in der heimischen IsArena dann der derzeitige Tabellenvierte Eichenau. Zwei Kracher zum Saisonende – zwei Kracher, die über Aufstieg, Relegation oder Verbleib in der Bezirksliga entscheiden.

Umso wichtiger ist am kommenden Samstag der Support von den Rängen, Anwurf ist um 19:30 Uhr. Doch schon vorheriges Kommen lohnt sich: Um 17:45 Uhr spielen die Frauen des SV Pullach gegen Alling um den direkten Aufstieg in die Bezirksoberliga. Also kommen, anfeuern – und am Ende hoffentlich vier Punkte für den SVP bejubeln!

Für den SV Pullach spielten: Sebastian Isemann und Fabian Jocham (beide Tor), Fabian Esterl-Gross (4), Marcus Hofstetter, Maximilian Siess, Michael Schleicher (4), Dario Dreyer (8), Lars Bülow, Johannes Isemann, Peter Twardokus (3), Niclas Meyn, Moritz Schimetat (7/2), Afonso Sequeira

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