Die bisher wohl bitterste Niederlage der Saison gab es für die erste Herrenmannschaft des SV Pullach am vergangenen Sonntag. Mit 32:29 mussten sich die Raben dem TuS Fürstenfeldbruck III geschlagen geben.
„Ich habe eine gutes Gefühl“, bläute Pullachs Trainer Christian Harzheim seinen Spielern in der Trainingswoche vor dem Spiel beim TuS Fürstenfeldbruck III immer wieder ein. „Da ist was zu holen!“
Und er sollte recht behalten, denn der SV Pullach schrammte auswärts bei den Panthern nur knapp an der Sensation des Spieltags vorbei. Doch der Reihe nach…
Trotz einer recht überschaubaren Trainingsbeteiligung in den beiden Einheiten vor dem Spiel gegen Bruck, konnte Harzheim am Sonntag beim Kader fast aus den Vollen schöpfen. Gute Voraussetzungen also, um beim klaren Favoriten möglicherweise für eine Überraschung zu sorgen.
Pullach führt zur Halbzeit in Fürstenfeldbruck
Die Pullacher kamen gut in die Partie und waren von Anfang an wachsam. Die Devise war klar: Hinten stabil stehen und dann durch die erste Welle zu einfachen Toren kommen. Dieser Plan ging weitestgehend auf, auch wenn die Raben das Zusammenspiel zwischen gegnerischem Rückraum und Kreis nicht immer perfekt unter Kontrolle hatten.
Doch in der Offensive blieb die Harzheim-Truppe diesmal deutlich konzentrierter als noch in den Spielen zuvor und verwandelte die meisten Würfe eiskalt im Tor. Im ersten Durchgang verlor Pullach nie den Anschluss – ganz im Gegenteil: Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff zündeten sie sogar nochmal den Turbo, um von 11:11 auf den 11:14 wegzuziehen. Ein Ergebnis, mit dem so wohl die wenigsten gerechnet hätten.
Mega-Einbruch nach 44 Minuten
Auch der Plan für den zweiten Durchgang war klar: Weitermachen, die ersten Minuten nicht verschlafen und konsequent weiterspielen. Gesagt, getan: Die ersten 15 Minuten spielte Pullach gegen den Favoriten weiterhin gut mit und konnte die Führung behaupten.
Doch dann kam es zum nicht erklärlichen Einbruch der Raben: Von der 44. bis zur 50. Minute gelang es den Gästen nicht, auch nur einen Treffer zu erzielen. Im Gegensatz dazu war Fürstenfeldbruck gleich acht Mal erfolgreich und konnte das Spiel dadurch drehen. Teils unnötige Zweiminutenstrafen der Pullacher taten dabei ihr Übriges – teilweise stand der SVP in doppelter Unterzahl auf der Platte.
Ab der 50. Minute fing sich die Mannschaft dann wieder, doch in der Schlussphase leisteten sich auch die erfahrenen Brucker kaum noch Fehler und verteidigten ihre Führung bis zum Schluss. Beim Stand von 32:29 war die Partie dann zu Ende.
Torwart Butscher feiert Debüt für H1
Eine schmerzliche Niederlage für die Pullacher – und das in einer Partie, in der deutlich mehr dringewesen wäre. Fünf schlechte Minuten haben den Raben das Genick gebrochen – Trainer Harzheim muss nun den Blackout seiner Mannschaft analysieren und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.
Ein Gutes hat die Niederlage dennoch: Nach zuletzt zwei sehr bitteren Pleiten (37:22 gegen Immenstadt und 32:39 gegen Kempten-Kottern) haben die Pullacher in Bruck gezeigt, dass sie es auch mit den großen Mannschaften in der Bezirksoberliga aufnehmen können.
Besonders erfreulich: Neuzugang Michael Butscher, der den verletzten Felix Unterstöger (Mittelhandbruch) ersetzte und sein Debüt in der ersten Mannschaft feierte, zeigte eine starke Leistung und war maßgeblich für die Pullacher Führung in der ersten Halbzeit mitverantwortlich!
Nach zuletzt drei Niederlage in Folge ist jetzt aber auch klar: Am kommenden Samstagabend (19.30 Uhr) beim Heimspiel gegen den Mitaufsteiger der HSG Isar-Loisach muss ein Sieg her – und das um jeden Preis!
Es spielten: Sebastian Isemann und Michael Butscher (beide Tor), Fabian Gross, Maurice Hüttemann, Johannes Nowotny (10), Moritz Harant, Michael Schleicher (5), Nicolas Brunhammer, Christian Danner (1), Kai Baunacher, Peter Twardokus, Ralph Liep (1), Florian Danner (4), Moritz Schimetat (8/4)