Bittere Derby-Pleite der Pullacher Herren bei der HSG Isar-Loisach. Die Mannschaft von Trainer Christian Harzheim musste sich am Samstagabend den Gastgebern mit 42:32 geschlagen geben. Die Gründe für den schwachen Auftritt der Isartaler liegen auf der Hand.
Coach Christian Harzheim sah es vor der Partie schon kommen: Das Spiel gegen die HSG Isar-Loisach wird kein einfaches Unterfangen – ein Sieg wäre nur drin, wenn bei den Pullachern auch wirklich alles passt. Der Grund, warum der Trainer nicht gerade optimistisch auf das Spiel blickte: Die Trainingsbeteiliung und -einstellung in den beiden Einheiten vor dem wichtigen Spiel in der Bezirksoberliga. Ein Beispiel: Am Donnerstag waren lediglich drei Spieler der ersten Mannschaft im Training.
Knapp eine Stunde später sollte sich die alte Weisheit „Wir spielen, wie wir trainieren“ dann auch in bitterböser Form bewahrheiten. Denn die Erste erlebte einen rabenschwarzen Tag an der Loisach!
Zwei große Mankos in Halbzeit eins
Nach einer halben Minute brachte Johannes Nowotny die Pullacher mit dem ersten Tor des Spiels in Front – es sollte die einzige Führung des gesamten Spiels bleiben. Denn im Anschluss gelang es der HSG, sich immer weiter abzusetzen.
Zwei große Mankos machten sich dabei bei den Pullachern bemerkbar: Zum einen gelang es den Raben nicht, gemeinsam die Lücken im Abwehrverbund zu schließen, wodurch den Gastgebern immer wieder der Durchbruch gelang. Vor allem die Halbspieler der Isar-Loisacher konnten diese Unstimmigkeiten in der Pullacher Defensive immer wieder nutzen. Zum anderen fand der SVP in der Offensive vor allem in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht ins Spiel. Vorne fehlten die Ideen – einzig Nowotny und Hattenberger sorgten in dieser Phase für Gefahr.
In den letzten fünf bis zehn Minuten der ersten Halbzeit schienen sich die Pullacher dann wieder etwas zu fangen, die Defensive stand nun besser und die Angriffe wurden konzentrierter zu Ende gespielt. Da aber auch die Gastgeber keine wirkliche Schwächephase hatten, blieb es für die Raben bei einem Sechs-Tore-Rückstand zur Halbzeit.
Pullach im zweiten Durchgang kämpferischer
Entsprechend bedröppelt gingen die Gäste in die Kabine, doch Hattenberger versuchte die Mannschaft mit einem Appell an die eigene Moral wachzurütteln. Auch Harzheim sprach den Spielern Mut zu, haben die Pullacher die vergangenen drei Duelle gegen die HSG doch für die entscheiden können – trotz des ein oder anderen Rückstands zur Halbzeit.
Im zweiten Durchgang gaben sich die Raben nun deutlich kämpferischer, die Spieler wollten eine Niederlage im prestigeträchtigen Derby um jeden Preis verhindern. Doch der erhoffte Einbruch der HSG kam nicht, die Gastgeber spielten weiter souverän ihre Angriffe durch und kamen so immer wieder zu Torabschlüssen. So konnten die Isar-Loisacher auch in Durchgang zwei einen Sechs-Tore-Vorsprung halten.
Desolate Leistung in den Schlussminuten
Wenige Minuten vor Schluss stellte Harzheim – auch mit Blick auf das Torverhältnis – auf eine direkte Manndeckung um, durch die er sich Ballverluste der HSG erhoffte. Doch auch hier zeigte sich die schwache Pullacher Trainingsleistung der vorherigen Einheiten: Absprachen stimmten nicht, die Abläufe wirkten holprig – so kamen die Gastgeber zu einfachen Abschlüssen und zogen weiter davon.
Die Pullacher ergaben sich in den letzten fünf Spielminuten förmlich ihrem Schicksal. Die Mannschaft zeigte in der Loisachhalle eine ihrer schlechtesten Leistungen der bisherigen Saison. Beim Stand von 42:32, einem bitteren Zehn-Tore-Unterschied, pfiff das Schiedsrichtergespann dann schließlich ab.
Für die Raben heißt es nun: Mund abputzen, Spiel abhaken und weitermachen! Harzheim fordert nun eine deutlich regere Trainingsbeteiligung in den kommenden Einheiten.
Die Aufgaben werden für den SVP nicht unbedingt einfacher. Am kommenden Sonntag (9. Februar) empfängt die Erste dann in der heimischen IsArena den TSV Gilching, der in der Tabelle aktuell einen Platz vor Pullach steht. Mit einem Sieg würden die Raben wieder auf ein ausgeglichenes Punkteverhältnis kommen (aktuell 12:14). Der Ausbruch aus der derzeitigen Negativspirale innerhalb der Mannschaft gelingt aber nur, wenn sich alle Spieler in den kommenden Tagen zusammenreißen, füreinander einstehen und gemeinsam an einem Strang ziehen.
Es spielten: Sebastian Isemann und Michael Butscher (beide Tor), Ruven Spahn, Daniel Grieve (3), Maurice Hüttemann (4), Johannes Nowotny (8), Nicolas Brunhammer (1), Michael Schleicher (1), Dario Dreyer, Christian Danner (1), Kai Baunacher, Manuel Hattenberger (4), Ralph Liep, Moritz Schimetat (10/7)