Ein hartes Stück Arbeit
Schwerer als erwartet taten sich die Pullacher Handballer an diesem Wochenende gegen die Gäste aus Murnau.
Die bisher noch ungeschlagenen Pullacher waren in dieser Partie eigentlich klarer Favorit. Man wollte diese Favoritenstellung von Anfang an unter Beweis stellen und das schien auch zu funktionieren. Nach nicht mal einer Minute stand es 2:0, weil die 5:1-Abwehr zwei schnelle Ballgewinne erzielen konnte, doch danach lieferte man eine schwache Leistung ab.
Beim Stand von 7:8 gelang es den Gästen sogar in Führung zu gehen. Die Einstellung auf Seiten der Isartaler stimmte zu diesem Zeitpunkt einfach nicht. Lediglich Johannes Isemann der an diesem Tag keine Nerven zeigen sollte und mit einer bärenstarken Leistung an den Trend der vergangenen Siele anknüpfte, war es zu verdanken, dass Pullach nicht weiter in Rückstand geriet. Ganze 11 Mal war der Pullacher Aufbauspieler am Ende erfolgreich und das bei 11 Versuchen, damit rechtfertigte er seinen Platz in der Startaufstellung.
Zwei gelbe Karten und 4 Zeitstrafen gab es für die eigentlich faire Pullacher Abwehr am Ende, den Gästen aus Murnau wurde dabei aber nur ein Sieben-Meter zugesprochen, Für Murnau gab es lediglich 2 Mal gelb, Pullach erhielt aber 7 Sieben-Meter, ein merkwürdiges Verhältnis.
Auch aufgrund dieser Unterzahlsituationen gelang es Murnau immer wieder den Rückstand zu verkürzen, trotzdem Stand zur Halbzeit mit 18:15, ein Drei-Tore-Vorsprung für Pullach auf der Anzeigetafel.
Mit der gezeigten Leistung, gerade in der Abwehr, konnte man als Trainer nicht zufrieden sein und genau das war auch Thema in der Kabine. Man sollte die erste Halbzeit komplett vergessen und noch einmal von vorne anfangen. Mit einer aggressiveren Abwehr und mehr Kommunikation wollte man sich endlich vorentscheidend absetzen.
Man kann der Mannschaft an diesem Wochenende viel vorwerfen, aber in den ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit wurde dieses Konzept nahezu in Perfektion umgesetzt. Eine komplett andere Mannschaft erspielte sich einen 10-Tore-Vorsprung, ohne dass Murnau auch nur einmal das starke Torhüter-Gespann Rothammer/ Keil überwinden konnte – Das war die Vorentscheidung. Diese 10 starken Minuten, in denen einfach alles funktionierte, sollten am Ende für einen Sieg reichen.
Bei Kapitän Marcus Hofstetter merkt man die Doppelbelastung in Training und Spiel, trotzdem war er mit 10 Treffern und einer extrem guten Abwehrleistung wieder die gewohnt starke Säule im Spiel der Pullacher. Dario Dreyer, Maximilian Siess und Robin Valk erwischten leider keinen guten Tag, das war sicher auch ein Grund warum man am Ende zwar 31:26 gewann, aber über die 60 Minuten keineswegs eine Leistung zeigte, die eines Tabellenführers würdig ist. Murnau spielte aber auch viel besser, als Ihr Tabellenplatz erwarten ließ. Mit dieser Leistung wird die sympathische Mannschaft sicher noch einige Gegner überraschen.
Aber man muss eben auch solche Spiele gewinnen und bereits am nächsten Samstag können einige Spieler zeigen wie ein Tabellenführer wirklich aufzutreten hat. Gegen München-West muss eine konzentriertere Vorstellung her, um das Punktekonto auf 8:0 hochzuschrauben. Bisher ist neben den Isartalern auch die Mannschaft aus Eichenau noch ungeschlagen. Um in diesem Fernduell nicht in Rückstand zu geraten, muss am Samstag um 11.00 ein weiterer Sieg eingefahren werden.
Für Pullach spielten:
Johannes Isemann (11/7), Marcus Hofstetter (10), Johann Thierer (5), Maximilian Siess (2), Noah Bügel (2), Robin Valk (1), Dario Dreyer, Sebastien Fuchs, Niklas Keil, Michael Rothammer (beide TW)