Die Erste gibt sich zuhause keine Blöße und holt sich zwei Punkte gegen den Tabellenletzten. Vor allem zwei Dinge sorgten bei Trainer und Mannschaft für ein gutes Gefühl.
Es war beileibe keine einfache Trainingswoche für die Herren des SV Pullach. Nachdem wegen des Schnee-Chaos in Bayern bereits das Heimspiel gegen Sonthofen kurzfristig abgesagt werden musste, konnte die Mannschaft unter der Woche nicht trainieren. Weil zu viel Schnee auf dem Hallendach lastete, durfte die IsArena nicht betreten werden.
Trainer Manuel Hattenberger organisierte am Donnerstag immerhin eine Theorieeinheit in den eigenen vier Wänden, in der den Spielern taktische Dinge nähergebracht wurden. Die Theoriestunde sollte sich später als erfolgreich und nützlich erweisen – doch dazu später mehr.
Inzwischen ist der Schnee wieder weitestgehend geschmolzen, die Halle wieder offen – dem Spiel gegen den TSV Mindelheim am Sonntagabend stand also nichts mehr im Wege.
Zwei Vorhaben, zwei Erfolge
Trainer Hattenberger deklarierte vor dem Anpfiff zwei Ziele für das Spiel in der heimischen IsArena. Erstens sollten die jungen Spieler, die mit guter Trainingsbeteiligung und -leistung auf sich aufmerksam machten, mehr Spielzeit erhalten als noch in den vorherigen Spielen. Zweitens sollte erstmals die neue 3-2-1-Abwehr im Pflichtspielbetrieb getestet werden. Es waren zwei Vorhaben, die am Ende mehr als gut aufgehen sollten – so viel sei bereits gesagt.
Nach zwei Minuten gingen die Pullacher mit 0:1 in Rückstand – es sollte der einzige über die gesamten 60 Minuten bleiben. In der Defensive starteten die Gastgeber mit der klassischen 6:0-Deckung, die jedoch immer wieder einige Lücken offenbarte. Vorne wiederum ging es zunächst konzentriert los, die Angriffe wurden größtenteils konsequent zu Ende gespielt.
Pullach spielt erstmals mit 3-2-1-Deckung
Mitte der ersten Hälfte stellten die Pullacher dann ihre Abwehr auf die besagte 3-2-1-Formation um. Eine Umstellung, mit der die Gäste so ihre Schwierigkeiten hatten. Nur zwei Gegentore für Pullach in den zweiten 15 Minuten der ersten Hälfte sprechen für sich.
Obwohl die Konzentration in den eigenen Abschlüssen mit dem näherkommenden Halbzeitpfiff stetig nachließ und Pullach viele freie Würfe nicht verwandeln konnte, ging es aufgrund der guten Defensivleistung mit einem Sechs-Tore-Vorsprung (14:8) in die Kabine.
Auch im zweiten Durchgang beließ es Hattenberger bei der offensiven 3-2-1-Deckung. Im Angriff starteten die Hausherren wieder deutlich konzentrierter – zudem kamen die Raben durch Ballgewinne und daraus folgenden Gegenstößen zu mehreren einfachen Toren. Der SVP konnte den Abstand bis etwa zur Hälfte der zweiten Halbzeit halten (21:14 nach 46 Minuten).
Unkonzentriertheiten zum Ende der Partie
Dann schlichen sich jedoch immer mehr Nachlässigkeiten ein – sowohl vorne als auch hinten. Gut möglich, dass der Mannschaft in der kräfteraubenden und laufintensiven Deckung mit der Zeit die Puste ausgegangen ist. Im Angriff wurden in der Folge wieder vermehrt falsche Entscheidungen getroffen. So kamen die Gäste zeitweise noch auf bis zu vier Tore ran.
Doch auch Mindelheim ließ mit der Zeit Körner, wirklich herankämpfen konnten sie sich nicht mehr. So trennten sich beide Mannschaften am Ende mit einem 28:23.
Erfreulich: Die jungen Spieler konnten sich für weitere Einsatzminuten empfehlen – und auch die neu einstudierte Deckungsvariante hat über weite Phase gut funktioniert. Erkenntnisse, auf denen die Pullacher in den kommenden Wochen auf jeden Fall aufbauen können.
Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) empfängt die Erste dann die SG Biessenhofen-Marktoberdorf in der IsArena. Die Raben wollen Wiedergutmachung betreiben – das Hinspiel ging in letzter Sekunde verloren. Dafür sind jedoch auch die Zuschauer auf der Tribüne gefragt, um zahlreiches Erscheinen wird gebeten!
Für den SV Pullach spielten: Sebastian Isemann (Tor), Fabian Esterl-Gross (2), Maurice Hüttemann (3), Maximilian Siess (2/1), Michael Schleicher (4), Niclas Meyn (3), Felix Kilchert (4), Christian Danner (3/1), Xavier Dickmann, Samuel Constanza (1), Ruven Spahn (3), Ralph Liep, Moritz Schimetat, Afonso Sequeira (3)