SV Pullach : TSV Mindelheim 27:28 (15:11)
Eine schwache Leistung, gerade in der zweiten Halbzeit, beendet die Siegesserie der Raben und auch die Pullacher Heimfestung gerät erstmals ins Wanken.
Ein Spielbericht schreibt sich leicht, wenn vieles gut funktioniert und man am Ende als Sieger da steht aber beides ist heute nicht der Fall.
Von Anfang an war das Spitzenspiel des Wochenendes 2. gegen 4. sehr zerfahren und auch bei den Fans aus Pullach war die Brisanz des Spiels wohl nicht angekommen. Auf die tolle Unterstützung der Pullacher Burschen sowie der Damenmannschaft und der bekannten Gesichter musste man nicht verzichten aber sonst hatten leider sehr wenige Zuschauer den Weg in die Isarena gefunden. Die erste Herren, die eine tolle Hinrunde gespielt haben, sollten handballerisch ein Aushängeschild für den Verein sein, heute war davon bei einem Blick auf die Tribüne wenig zu sehen.
Das Spiel nahm dann auch nie richtig Fahrt auf, jedoch gelang nach starken 10 Minuten der Raben eine Halbzeitführung von 15:11. In dieser Phase fand die Abwehr besser ins Spiel und vorne nutze man die sich ergebenden Chancen. Elf Gegentore sind eine starke Leistung, vorne hätten es mehr als 15 Tore sein müssen, aber die Abschlüsse fanden das ein oder andere Mal nicht den Weg Richtung Tor oder wurden einfache Beute des starken Mindelheimer Schlussmanns.
Bis Minute 34 lief alles nach Plan (18:13 und damit eine 5-Tore-Führung) aber ab diesem Zeitpunkt funktionierte nichts mehr und man gab den so wichtigen Sieg aus der Hand. Die Abwehr fand kein Mittel gegen den Druckvollen Angriff der Gäste und vorne warf man wie bereits im Hinspiel den Torwart zum Weltmeister. Die schlechte Leistung in der Abwehr übertrug sich auch auf den Angriff und aufgrund der vielen vergebenen Chancen vorne lud man die Mindelheimer zu einfachen Toren ein – ein Negativstrudel aus dem man heute keinen Ausweg fand.
Die Auszeit als Reaktion von der Bank kam vielleicht zu spät so Coach Harzheim, aber die Chancen sich wieder etwas abzusetzen gab es, zumal Mindelheim aufgrund der harten Abwehr kaum noch mit 6 Mann verteidigen und angreifen konnte. Leider gelang es diesmal nicht die steigende Nervosität in den Griff zu bekommen, genau diese Fähigkeit war in der Hinrunde eigentlich eine stärke der Mannschaft. Die Stimmung auf dem Feld war in dieser Phase nicht gut und auch von den Rängen kam genau heute wenig Hilfe, die logische Konsequenz war ein 3-Tore-Rückstand in der 47. Minute. In diesem 15 Minuten haben wir den Sieg aus der Hand gegeben, weil alle Mannschaftsteile gleichzeitig nahezu versagten und wir das an diesem Abend nicht kompensieren konnten so Coach Harzheim. Mindelheim gelang es wie im Hinspiel diese Schwäche eiskalt zu nutzen.
Einzig Fabian Gross stemmte sich am Ende gegen die drohende Niederlage, kein anderer Spieler zeigte die von Ihm zu erwartende Leistung. Selbst jetzt hatte man aufgrund der vielen Zeitstrafen der Gäste oft die Chance das Spiel wieder ausgeglichen zu gestalten aber das sollte in einer total verkorksten zweiten Hälfte einfach nicht gelingen. Jeder Abpraller gehörte heute nicht uns und die wenigen herausgespielten Chancen wurden oft kopflos vergeben.
Die nackten Zahlen der zweiten Hälfte sprechen eine deutliche Sprache:
Man kassiert 17 Gegentore statt 11 wie in Halbzeit Eins und ist selbst nur 12 Mal erfolgreich – das ist das Ergebnis einer desolaten Abwehrleistung, einer mehr als nur mangelhaften Chancenauswertung und der fehlenden Cleverness. Gerade in der schwierigen Phase der Pullacher Abwehr wurde Abwehrspezialist Moritz Harant schmerzhaft vermisst, der sich beim Sieg gegen Spitzenreiter Isar-Loisach leider schwer verletzte und so lange ausfällt.
Am Ende verliert man unnötig mit einem Tor auch weil man neben zahlreichen freien Würfen zusätzlich 2 Strafwürfe vergibt und sich in den falschen Situationen die Rückraumwürfe nimmt. Die Leistung der Mindelheimer soll das nicht schmälern, deren Abschlüsse waren heute platziert und kraftvoll, normalerweise müssen Torwart und Abwehr sich aber irgendwann auf das immer gleiche Muster einstellen, das gelang in Hälfte zwei leider zu keiner Zeit und mit keiner Aufstellung.
Nächste Woche geht es nach Schongau, hier müssen wir Vieles besser machen um weiter die Chance auf einen Aufstiegs- oder Relegationsplatz zu wahren. Beim nächsten Heimspiel hoffen wir wieder auf eine bessere Leistung von uns und auch auf die nötige Unterstützung der Halle. Das Schneechaos ließ die Vorbereitung auf die Rückrunde etwas ins Stocken geraten, gerade hier hätte eine volle Halle vielleicht die nötige Sicherheit in den entscheidenden Phasen bringen können.
Jetzt gilt es das Spiel abzuhaken, die nächsten Wochen und die nächsten Spiele bieten für Spieler und Fans reichlich Chancen zur Wiedergutmachung.
Für den SV Pullach spielten:
Sebastian Isemann, Felix Unterstöger (beide TW), Fabian Gross (3), Moritz Schimetat (8/4), Maurice Hüttemann, Dario Dreyer (2), Johannes Nowotny (4), Johann Thierer (3), Tobias Keussen, Tim Schmautz, Michael Schleicher, Christian Danner (3/2), Florian Danner (3) und Kai Baunacher (1).