Das hat es beim SV Pullach seit mindestens 10 Jahren nicht gegeben: Eine Jugendmannschaft in der Bayernliga-Quali. Spielerinnen und Trainer fuhren mit dem Ansatz nach Ottobeuren, dass man sich mit der erkämpften Runde Bayernliga-Quali eine riskante Runde für die Landesliga sparen konnte und es sicher nur eine Stippvisite wird. Die Devise war Spaß haben und vielleicht den einen oder anderen Gegner etwas zu ärgern. Aufgrund des Harzverbots in der eigenen Halle wurden extra einige Einheiten ins Freie verlegt. Nachdem drei Tage vor dem Turnier die Mannschaft aus Ebersberg zurückgezogen hatte, war man bereits Dritter. Die anderen beiden Gegner kannte man aus der Vergangenheit und rechnete sich keine echten Chancen aus. Beim ersten Spiel Ottobeuren gegen Niederraunau stellte sich heraus, dass die Gäste mit dem Harz nicht zurechtkamen. Das Spiel ging klar an Ottobeuren. Daraufhin beschlossen die Trainer von Pullach und Niederraunau, auf Harz zu verzichten. Dass dann doch der bereits angeharzte Ball genutzt wurde, störte die Pullacherinnen nur kurz.
Von Anfang an war die Pullacher Abwehr aktiv und versuchte die Durchbrüche von Niederraunau zu verhindern. Nach dem Motto „es gibt nichts zu verlieren“ machten die Pullacherinnen den Ball vorne schnell und banden alle Positionen mit ein. So entwickelte sich ein spannendes Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Pullacherinnen, die von Fehlern der Spielerinnen aus Niederraunau profitieren konnten. Nach gut acht Minuten konnten sich die Pullacherinnen das erste Mal mit 6:3 etwas absetzen, bevor Niederraunau wieder auf ein Tor herankam. Ein entscheidender Wechsel am Kreis stabilisierte die Abwehr der Rabenmädchen noch etwas und verschaffte im Angriff mehr Optionen. Das Spiel blieb ausgeglichen. Ein verwandelter Siebenmeter mit der Sirene zur Halbzeit brachte die Pullacherinnen mit 13:12 in Führung. In der zweiten Halbzeit ging es genauso weiter, bis sich die Pullacherinnen nach 28 Minuten das erste Mal mit 4 Toren absetzen konnten. Dabei kam den Pullacherinnen auch zugute, dass Niederraunau bereits ein Spiel hinter sich hatte. In der Folge konnten sie nach Toren von Niederraunau (fast) immer wieder nachlegen. Trotzdem wurde es die letzten 5 Minuten noch einmal spannend. Doch die Pullacherinnen wollten diese Spiel nicht mehr aus der Hand geben und behielten am Ende mit 29:28 die Oberhand. Damit war die Sensation perfekt – eine weitere Runde Bayernliga Quali und das Ziel Landesliga bereits vorzeitig gesichert.
Im zweiten Spiel ging es gegen die favorisierten Gastgeberinnen aus Ottobeuren, die bereits in der letzten Saison Bayernliga gespielt hatten. Auch wenn die Rabenmädchen in der Abwehr nicht schlecht standen, wurden Fehler im Angriff gnadenlos zu Gegenstößen ausgenutzt. Gerade im Angriff machte sich doch die geringere Erfahrung mit Haftmittel deutlich bemerkbar. Es dauerte knapp 6 Minuten bis die Pullacherinnen mit dem 1:5 ihr erstes Tor erzielten. Auch in der Folgezeit ging es ähnlich weiter, obwohl die Pullacherinnen zu keiner Zeit aufsteckten. In der Folge gelangen auch ein paar schöne Kombinationen und Einzelaktionen, so dass der Halbzeitstand von 7:16 noch verträglich war. In der zweiten Hälfte kam hinzu, dass die Pullacherinnen das zweite Spiel hintereinander hatten, während Ottobeuren ein Spiel Pause gehabt hatte. Trotzdem resignierten die Pullacherinnen nicht, sondern probierten verschiedene Dinge aus. Schließlich ging das Spiel mit 30:13 klar an Ottobeuren, die damit sicher ein starker Anwärter auf die Bayernliga sind.
Auch wenn das mit dem Feiern immer noch der Übung bedarf, waren alle Spielerinnen und die Trainer hoch auf zufrieden. Wiederum hatte sich die Breite des Kaders bezahlt gemacht und es wurde von allen Positionen Tore erzielt.
Es spielten: Jara, Lena (beide Tor), Anna (10), Emma (3) Franzi (6), Lea (7), Leonie (1), Olivia (3), Samara (7), Sara (5), Sophia
In der finalen Runde steht jetzt wieder eine weite Fahrt an. In Forchheim gilt es gegen die Gastgeberinnen und FC Bayern noch einmal eine gute Figur abzugeben.