Ein Unentschieden mit Beigeschmack
Mit einem stark dezimierten Kader ging es für die Pullacher erste Herrenmannschaft am Samstagabend ins Allgäu. Mit 8 Feldspielern und nur einem Torwart, bei einer zu Hause immer starken SG, reiste man wohl eher als Außenseiter in Kempten an.
Coach Hattenberger hatte sich im Vorfeld gut über Stärken und Schwächen des Gegners informiert und so waren die Raben gut eingestellt. Gerade in der Abwehr zahlte sich das in der ersten Halbzeit aus. Bis zum 4:4 entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, danach wurde man immer sicherer und die Abwehr stand im Zusammenspiel mit Torwart Christian Harzheim immer besser.
Als logisches Resultat konnte sich Pullach auf 5:10 absetzen, vorne lief zwar nicht alles rund aber man konnte sich in vielen Situationen auf Abwehr und Torwart verlassen.
In dieser Phase konnte gerade Alexander Maassen immer wieder mit klugen Würfen den Keeper der SG überwinden. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Kai Baunacher nach einem sehenswerten Anspiel die Möglichkeit, den alten 5-Tore-Vorsprung wieder herzustellen, doch der Wurf landete ohne Bedrängnis neben dem Tor.
Gegen eine offensive Abwehr sollte den Pullachern kein einziges Kreistor gelingen, hier hätte man durchaus einfache Torchancen erzwingen können. Trotzdem konnte man auf die erste Halbzeit aufbauen und so ging man mit einem sehr guten Gefühl in die Kabine.
Marschrute für Halbzeit 2 war es, den torgefährlichsten Gegenspieler früher zu stören oder wenn möglich ganz aus dem Spiel zu nehmen. So wollte man den Vorsprung verteidigen und einen überraschenden Sieg einfahren.
Das Konzept der Pullacher war aber nach nur wenigen Sekunden wertlos. Durch drei unnötige Zeitstrafen in wenigen Sekunden schaffte die Heimmannschaft in dreifacher Überzahl den 12:12 Ausgleich.
Nach dem Ausgleich war Kottern im Aufwind, aber Manuel Hattenberger sorgte mit starken 1:1-Situationen dafür, dass Pullach sich wieder fing. Trotz wiederholter Zeitstrafen (Pullach erhielt in der zweiten Hälfte 9, die SG 2), gelang es wieder eine 17:21-Führung herauszuspielen. Auch wenn Kempten jetzt oft einfache Treffer verzeichnen konnte, weil der Halbrechte nicht konsequent genug angegangen wurde, gelang es Pullach immer in Führung zu bleiben.
In der 54. Minute nahm das Spiel dann erneut eine Wendung Dass diese wieder nicht durch eine der beiden Mannschaften eingeläutet wurde, sondern durch die Schiedsrichter, die erneut bei Ihrer Linie blieben und Pullach wegen Spielverzögerung auf drei Mann reduzierten, hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Klar muss man sich das selbst ankreiden, denn wenn man weiß, dass die Schiedsrichter das so auslegen, muss man so clever sein und den Ball sofort hinlegen, aber über diese schnellen Entscheidungen war auch die Mannschaft aus Kempten verwundert.
Genau in diese Phase gab es noch eine weitere Hiobsbotschaft für die Raben. Im zurücklaufen verletzte sich der bis dahin so starke Alexander Maassen so schwer, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. An dieser Stelle natürlich gute Besserung an Pullachs Mittelmann und vielen Dank an den Zuschauer der SG, der den Spieler sofort in die Klinik fuhr.
Die SG kam wieder auf ein Tor heran, obwohl die Pullacher aufopfernd kämpften und Christian Danner in dreifacher Unterzahl sogar ein Gegenstoß-Tor gelang. Dieses 25:27 hätte die Vorentscheidung sein können doch erneut mussten die Gäste eine Zeitstrafe hinnehmen. In Unterzahl bekam man jetzt in 2 Angriffen auch noch Passives Spiel angezeigt und so gelang Kempten-Kottern 25 Sekunden vor Ende der 27:27- Ausgleich. Im Nachhinein war es jetzt ein Nachteil, dass Pullachs Trainer aufgrund der dünnen Personaldecke erneut als Spielertrainer fungierte. Pullach hatte noch eine Auszeit, vielleicht hätte man diese in einem der beiden Angriffe nehmen müssen um das Passive Spiel zu unterbinden. Dann hätte man vielleicht eines der beiden Kemptner Tore verhindern können. So nahm Kottern die Auszeit 50 Sekunden vor Ende und Pullach eben 24 um den letzten Angriff zu besprechen.
Es passt zum unglücklichen Spielverlauf, das Pullach den Angriff gut ausspielte, der Torwurf von Uli Hattenberger traf nur den Pfosten. Der Abpraller landete zwar bei Pullach, doch es gelang lediglich nur noch2 Sekunden vor Ende einen Freiwurf heraus zu holen. Diesen brachte Fabian Groß dann leider nicht mehr aufs Tor.
Man muss aufgrund des Spielverlaufs sagen, dass man einen Punkt verloren hat. Aber bedenkt man die Ausgangssituation muss man mit dem einen Punkt auch zufrieden sein.
Für Pullach spielten:
Manuel Hattenberger (7), Moritz Schimetat (5/3)), Ulrich Hattenberger (5), Alexander Maassen (5), Christian Danner (3), Fabian Groß (2), Marcus Hofstetter, Kai Baunacher und Christian Harzheim (TW)