Vor dem Start in die Corona-belastete Bezirksoberliga-Saison 2020/2021 ist bei den Damen vom SV Pullach ordentlich was los. Mit übergroßem Kader, neuem Co-Trainer und ohne gelernten Torwart kämpfen sich die Isartalerinnen durch die unsicheren Trainingsmonate nach dem Aufstieg. Doch Vorfreude und Optimismus überwiegen bei Team und Coaches. Zum Auftakt geht es direkt zum Kracher ins Allgäu, zum TV Waltenhofen.
Auch beim SV Pullach ist Corona das bestimmende Thema in den vergangenen Monaten. Nicht nur, dass den Isartalerinnen durch das frühzeitige Saisonende das Aufstiegsspiel nach 13 Spielen ohne Niederlage (25:1 Punkten) kurzfristig verwehrt wurde, machte Corona natürlich auch eine solide Vorbereitung auf die erste Saison in der Bezirksoberliga nach zwei Jahren im Frühsommer dieses Jahres unmöglich. Doch um fit zu bleiben und den Kontakt untereinander nicht zu verlieren, organisierten Pullachs Coaches Fabian Esterl-Gross (Damen) und Christian Harzheim (Herren) Online-Optionen mit Frameletics und Coach Siraj. Das erste gemeinsame Training startete dann erstmals Mitte Juni – wenn auch auf dem Hartplatz und mit einer sehr begrenzten Anzahl an Spielerinnen. Und hier gab es schon das erste Problem: Denn anders als in den Vorjahren kann Esterl-Gross im dritten Jahr seines Trainer-Daseins erstmal auf einen auch zahlenmäßig starken Kader zurückgreifen. Neben einigen Spielerinnen aus der eigenen Jugend sowie Rückkehrerinnen, erhielt das Team mit Lina Elisabeth Rydland einen weiteren wertvollen Neuzugang aus Norwegen.
Weil die rund 25 Damen – sind denn alle gesund – allein nicht zu bändigen waren, fand Esterl-Gross mit Herrenspieler Peter Twardokus auch direkt einen neuen Co-Trainer.
Und so startete die BOL-Vorbereitung unter zumindest Personal-technisch guten Vorzeichen – mit dem unsicheren Ziel „Saisonauftakt 19.09.“
Das erschwerte natürlich die Trainingsplanung und so legte das Trainergespann den Fokus auf Eingespieltheit, Schnelligkeit und Fehlerminimierung statt neuer taktischer Mittel.
Um auch das Defensivspiel der Pullacherinnen etwas variabler zu gestalten, sicherten sich die Trainer mit Ex-Coach Milan Dekić zudem prominente Unterstützung. Verluste musste die SVP-Mannschaft ebenfalls hinnehmen: Mit Sandra Dichtl, der einzigen Torhüterin im Kader (Steißbeinbruch), Claudia Koppermann (Achillessehnenriss), Antonia Schöfbeck, Johanna Sendlinger (beide Bänderriss) und Antonia Koppermann (private Veränderungen) gab es über die gesamte Vorbereitung einige langfristige Ausfälle zu verzeichnen.
Doch auch das entmutigte Pullachs Handballerinnen nicht. Und um dem obligatorischen Urlaubs-/Sommerloch entgegenzuwirken, riefen die Coaches eine 4-wöchige Challenge – bestehend aus Laufeinheiten, sportlichen Herausforderungen und spaßigen Einlagen – ins Leben.
Aber auch die sozialen Aspekte wurden nicht vernachlässigt. Und so holte das Team die lange geplante und mehrfach verschobene Aufstiegsfeier mit dem Motto „Wiesn“ pünktlich zum eigentlichen Anstich und geplanten Saisonbeginn am 19. September endlich nach – Corona-konform versteht sich.
Dass Pullachs Handballerinnen noch feiern können, war klar. Aber ob sie auch noch richtig Handball spielen konnten, mussten die einzigen zwei Testspiele zeigen. Gegen den TSV Ismaning zeigten sich die SVP-Damen noch etwas konfus, verunsichert und deutlich weniger durchschlagskräftig als in den Trainingseinheiten. Und so setzte es eine verdiente Niederlage – auch wenn das Ergebnis gegen den ebenfalls Bezirksoberligisten letztlich zweitrangig war. Im zweiten Test gegen den SV Laim brachte das Team von Esterl-Gross/Twardokus dann offensiv deutlich mehr Bewegung und in der Defensive weniger Fehler auf das Parkett. Und so reichte es gegen das nächste BOL-Team zum knappen Sieg. Zumindest sorgte die deutlich verbesserte Leistung für etwas Beruhigung und einmal mehr gute Stimmung bei allen Beteiligten.
Das Trainergespann ist nun – auch nach einigen Gesprächen mit anderen Coaches – voller Vorfreude, aber auch Unsicherheit vor dem Saisonauftakt am 3. Oktober. Schließlich ist völlig unklar, welche Mannschaft wo in der Liga steht. „Darum werden wir gerade in den ersten Partien versuchen, uns auf uns zu fokussieren und das Trainierte auch in der Wettkampfsituation auf die Platte zu bringen“, gibt Esterl-Gross die klare Richtung vor: „Wir wissen, dass wir eine starke Mannschaft haben, die nach dem Aufstieg weiter zusammengewachsen ist. Die Stimmung im Team ist so gut, wie lange nicht mehr und die anhaltende Handball-Abstinenz lässt die Vorfreude auf die erste Begegnung immer weiter steigen. Jetzt ist es soweit und wir sind bereit!“
Und eine weitere frohe Kunde erreichte die Damen in der Vorwoche: Dank dem unermüdlichen Einsatz von Jennifer Heng, Samantha Esterl und Coach Esterl-Gross können die Isartalerinnen nun auch mit den eigens designten nagelneuen Heim- und Auswärtstrikots in die bevorstehende BOL-Saison starten.
Los geht’s zum Auftakt gegen niemanden geringeren als den Landesliga-Absteiger TV Waltenhofen, dem man vergangenes Jahr im Pokalspiel nur knapp unterlegen war.
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