Verschieben oder nicht? Diese Frage beschäftigte die Damen des SV Pullach Handball vergangene Woche vor dem Spiel gegen den Tabellenzweiten TSV Ottobeuren. Zahlreiche Ausfälle sorgten für einen stark dezimierten Kader, den die Isartalerinnen durch Jugendspielerinnen und Rückkehrerinnen aufstocken mussten. Durch die Konstellation reichte es zwar nicht für einen Sieg, bescherte aber dennoch einige Erfolgserlebnisse.
Mit einigen Sorgenfalten blickte Coach Fabian Esterl-Gross diese Woche auf seinen Kader für das Auswärtsspiel gegen den TSV Ottobeuren am vergangenen Samstag. Aufgrund von Urlauben, Verletzungen und Co. musste er auf gleich mehrere Stammspielerinnen verzichten. Damit die SVP-Damen das Spiel dennoch beschreiten konnten, musste daher ein Plan B her. Kurzfristig gelang es, für zwei A-Jugendspielerinnen Spielberechtigungen zu erhalten sowie die ehemalige Spielerin Melanie Pagoulatos zu rekrutieren, die vor über zehn Jahren ihre Handballschuhe an den Nagel gehängt hatte. Doch dann der Supergau: Zwei weitere Ausfälle am Samstagvormittag sollten die Chancen auf einen Überraschungssieg wahrlich nicht erhöhen.
Für Olivia Kluge und Teresa Mangold war dies nicht nur das erste Damenspiel, die beiden durften gleich auch von Beginn an ran. Und wie sich schnell zeigte: Zu Recht. Die beiden Spielerinnen gewannen im Verlauf der Partie immer mehr Selbstbewusstsein, steigerten ihre Leistungen von Angriff zu Angriff und belohnten sich am Ende mit schönen Toren. Durch die zusammengewürfelte Mannschaft war es nicht verwunderlich, dass die Gastgeberinnen jeden Fehler der Isartalerinnen nutzten, um sich mit schnellen Tempogegenstößen deutlich abzusetzen. Dennoch verloren die SVP-Damen nicht ihre Motivation und den Spaß und gaben ihr Bestes. Für mehr als einen 19:5 Pausenstand sollte es dennoch nicht reichen.
In seiner Halbzeitansprache versorgte Coach Esterl-Gross sein Team mit Lösungsansätzen, um die offensiv agierende Abwehr der Ottobeurerinnen zu überspielen und auch in der Abwehr noch besser zu stehen. „Geht raus und habt einfach Spaß“, richtete er zum Abschluss einen Appell an seine Damen.
Die Worte zeigten Wirkung und führten zu deutlich mehr Torabschlüssen und Treffern auf Seiten der Gäste. Zwar stand Mal um Mal der Pfosten im Weg, dennoch gelang es, auch durch die vor allem in der zweiten Hälfte immer stärker spielenden Jugendspielerinnen, die Hausherrinnen zu ärgern. Soll ich‘s wirklich machen oder lass ich es lieber sein? Diese Frage beschäftigte Esterl-Gross die ganze Partie über. Und dann war es soweit: Für die Schlussphase der Partie kehrte Samantha Esterl nach über dreieinhalb Jahren verletzungsbedingter Pause zurück auf das Spielfeld. Sie feierte ihr furioses Comeback mit gleich zwei schönen Rückraumtreffern und sorgte so für ein ganz besonderes Highlight an diesem Samstagabend. Auch wenn sich die SVP-Damen am Ende mit 38:18 geschlagen geben mussten, beinhaltete diese Partie einige schöne Momente und positive Erlebnisse und verdeutlichte wieder einmal mehr den starken Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.
Nächste Woche Samstag wartet nun auswärts mit dem Eichenauer SV ein vermeintlich schwacher Gegner, den es auf keinen Fall zu unterschätzen gilt. Anpfiff der Partie ist um 20:00 Uhr.
Es spielten: Sandra Jocham (Tor), Antonia Koppermann (7), Samantha Esterl (2/4), Olivia Kluge (4), Lena Kanis (2), Teresa Mangold (1), Melanie Pagoulatos, Jennifer Heng, Vroni Wirth, Nici Untch.