ÜBOL Qualiturniere der männlichen A-Jugend

14. Mai 2018

Lediglich ein paar Trainingseinheiten, die man locker an einer Hand abzählen kann, hatte die A-Jugend aus dem Isartal zur Vorbereitung. Da einige derzeit ihr Abitur schreiben (Ausrede akzeptiert) und es einige einfallsreiche Absagen gab (nicht ganz akzeptiert) wurden diese „Trainings“ auch als Gelegenheit genutzt, die A-Jugend mit den Herren vertraut zu machen. Und wie funktioniert das am besten? Kicken und Bier. Zu Beginn eine Auswahl der besten Absagen: „Keine Zeit“, „Christbaum schlagen“, „Nicht da“ und „Hund aufpassen“.

 

Viel mehr kann man zur Vorbereitung nicht erzählen. Zum ersten Qualifikationsturnier durften wir in Pfarrkirchen ran, was über 2 Stunden entfernt liegt. An dieser Stelle ist zu wiederholen: Abiturzeit.

Das erste Spiel hatte ein wenig Anlaufschwierigkeiten. Jedoch liefen zur zweiten Halbzeit die Raben warm und spätestens als der stärkste Spieler von Schrobenhausen eine Zeitstrafe erhielt, setzte sich Pullach deutlich ab. Am Ende gewann man mit 23:14. Da Traunstein zurückgezogen hatte, ging es nur um den ersten Platz und die Qualifikation für die Landesliga. Im zweiten Spiel fehlte es allerdings etwas an Konzentration. Nachdem man noch zur Halbzeit mit einem Tor führte, wurde im folgenden Spielverlauf der Schiedsrichter leider zu einem Faktor und Pullach verlor mit 3 Toren. Durch das fehlende Anzeigen von Zeitspiel und viele Freistöße für Pfarrkirchen wurden die Angriffe des Gegners in die Länge gezogen und die Mannschaft von der Isar bekam keinen Zugriff mehr auf das Spiel. Die Leistung des Unparteiischen stieß sogar bei dem Gegner auf großes Unverständnis. Gleich im Anschluss ging es ohne lange Pause in der letzten Partie gegen die starken Rottenburger. Man merkte, dass bei den Mannschaften die Luft raus war und der SVP verlor unerwartet knapp mit 20:23. Letztendlich war man aber mit dem 3. Platz und den Einzug in die nächste Qualifikationsrunde für die Bezirksoberliga zufrieden.

 

Zwei Wochen später am ersten Maiwochenende stand die zweite Runde an. Diesmal knapp 1,5 Stunden entfernt in Donauwörth. Unser Rückraum-Shooter Henry Pohl konnte aufgrund des Abiturs leider nicht mitfahren und auch einige andere Spieler waren durch Konfirmation oder durch die oben als wüst bezeichneten Absagen verhindert. So reiste man aus dem Münchner Süden mit gerade mal 7 Spielern ins nördliche Schwabenland. Dies hatte zwei Vorteile: Zum einen brauchte man nur zwei Autos und zum anderen mussten sich die Coaches Isemann und Thelen nicht allzu große Gedanken um Aufstellung und Wechsel machen.

Gedanken zu Wechseln mussten sich die beiden Trainer dann doch direkt im ersten Spiel machen, jedoch eher welcher Spieler am meisten geschont werden sollte, da der Kissinger SC sogar mit noch einem Spieler weniger als die Raben antraten. So entschied man sich nach einem zusätzlichen Ausfall auf Kissinger Seite und einer deutlich werdenden Führung dazu auch zwei Spieler vom Feld zu nehmen, was durch die Zuschauer mit Applaus respektiert wurde. Trotz, dass zwischenzeitlich die beide Kreisläufer Nico Brunnhammer und Valentin Kuchler im Rückraum agierten gewann man deutlich mit 31:12. Verständlicherweise zog Kissing aufgrund von Personalproblemen nach diesem Spiel zurück. Das hieß es ging auch hier quasi wieder nur um den ersten Platz, der bedeutete sicher in der BOL zuspielen. Nachdem man lange auf die nächsten Schiris gewartet hatte, die erst kurz vor Spielbeginn in der Halle eintrudelten, spielten die Isartaler im zweiten Spiel gegen die Heimmannschaft Donauwörth. Same procedure as last time: Der Schiri hatte zumindest eine Teilschuld an der knappen Niederlage. Dieser hatte Leo Höltkemeyer und auch den Spielmacher Daniel Grieve, nachdem sich dieser zurecht über das fehlende Bestrafen des harten Rangehens der Gegner beschwert hatte, auf dem Kicker. Bei einem scheinbar nicht eingehaltenen Abstand zeigte er Leo Höltkemeyer direkt die gelbe Karte (Zitat: „Mündliche Verwarnung gibt es nicht bei Abstand“). Eine eher unübliche Interpretation des Regelwerkes. Es kam wie es kommen musste: Leo kassiert 90 Sekunden vor Schluss beim Stand von 14:14 die zweite gelbe Karte und somit eine 2 Minuten Strafe. Man kassierte das 14:15 und konnte trotz Timeout 10 Sekunden vor Schluss nicht mehr ausgleichen. Wieder bestätigten die Gegner, dass einige Entscheidungen des Vater-Sohn-Gespanns nicht ganz richtig waren. So ging es enttäuscht und ohne Hoffnung auf den Turniersieg in das letzte Spiel. Die Ansage war klar: Keine Verletzte und Spaß am Handball haben. Die Raben setzten dies perfekt um und wunderten sich selbst darüber, dass sie dennoch mit der Mannschaft aus Aichach mithalten konnten. Nach einem durch die Beine gepassten Football-Anwurf (von Leo „Larry“ Höltkemeyer), der aus irgendwelchen Gründen als Stürmerfoul gewertet wurde, kam wieder eine Ansage des Schiedsrichters: „Man hat keine Lust 200 km anzureisen, um dann einen Handball zu pfeifen, der nur aus Spaß besteht.“. Die „Spaßtruppe“ aus der Nähe von München ließ sich dennoch den Spaß nicht verderben und spielte zum erfreuen der Zuschauer den ein oder anderen Gaudispielzug. Wie z.B. „Sprudel“, der bereits auf einigen internationalen Turnieren des SV Pullach Handball ausgeführt wurde. Das erschreckende daran war, dass dieser wieder einmal funktionierte.

Naja, Spaß bei Seite.

Dadurch, dass die Raben nur mit 7 Spielern antraten hat man ein sehr starkes Turnier gespielt. Jeder Spieler konnte sich mit mindestens 4 Toren in die Torschützenliste eintragen und Leo „El Puerro“ Höltkemeyer (21), Daniel „Brexit“ Grieve (16) und Nico „The Hammer“ Brunhammer (11) belegten sogar die ersten drei Plätze der Torschützenliste des Spieltags. Gestärkt durch diese Tatsache und der Hoffnung in der nächsten Woche personell wieder besser besetzt zu sein, kämpft man in Weßling mit guten Chancen um die ÜBOL.

Es sollte alles sein wie immer: Samstagmorgen traf man sich in Pullach bei strahlendem Sonnenschein mit gerade einmal acht Leuten.  Im ersten Spiel ging es gleich gegen die Weßlinger Heimmannschaft. Diese waren sogar nur zu siebt und wollten laut Trainerin die ÜBOL gar nicht erreichen. Mit 32:20 setzten sich die Raben locker durch und alle Feldspieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen.

Im zweiten Spiel traf man in einer sehr ereignisreichen Partie auf die junge Mannschaft aus Prien am Chiemsee. Nach fast fünf Minuten fiel das erste Tor. Davor spielten beide Mannschaften eine geniale Abwehr. Doch dann brachen die Pullacher ein, warfen im Angriff keine Tore und gerieten so schnell in einen 1:7 Rückstand. Man reagierte mit einem Time-Out, welches je Spiel nur einmal gelegt werden konnte. Langsam startete die Aufholjagd und die Isartaler gingen mit einem 6:9 Rückstand in die Kabine. Nach der Halbzeit wurde das Spiel zu einem kleinen Krimi. Von der 27. Minute an (12:13) war der SVP immer ein oder zwei Tore an Prien dran, nutze allerdings zahlreiche Chance zum Ausgleich oder zur Führung nicht. Eineinhalb Minuten vor Schluss bekamen Raben die Chance mit einem 7-Meter gleichzuziehen, nutzten aber auch diese Möglichkeit nicht. So kam es, dass man auch in der dritten Runde das zweite Spiel mit einem Tor verlor. Ein weiterer Wermutstropfen ist die Verletzung von Bene Ratzinger, der sich bei einem Torerfolg eine Schultereckgelenksprengung zuzog und im letzten Spiel fehlte.

Hinzufügen muss man, nachdem zwei Mal die Schiedsrichter kritisiert wurden, die Leistung der Unparteiischen in diesem Tunier anerkennen, die fehlerfrei gepfiffen haben.

Trotz Niederlage hatte man die ÜBOL in sicheren Händen. Dennoch wollten die Pullacher das Spiel gegen Vöhringen bei Ulm unbedingt gewinnen. Man startete gut ins letzte Spiel und erspielte schnell eine hohe Führung. Allerdings mangelte es am Ende an Konzentration, man wurde überheblich, nahm alles zu sehr auf die leichte Schulter und Vöhringen kam noch einmal auf zwei Tore ran. Keeper Sebastian „Beinhochheber“ Isemann hielt die Pullacher im Spiel und man nahm das Tempo wieder auf. Die Partie wurde mit 27:21 gewonnen und Leo konnte sich erneut die Torschützenkanone des Turniers durch unzählige Gegenstöße sichern.

Zwei dritte Plätze und ein zweiter Platz reichen den Jungs aus Pullach um in die Bezirksoberliga einzuziehen. Glückwunsch auch an unsere jungen Spieler Valentin „Valburger“ Kuchler, Bene „Der Auswanderer“ Ratzinger und Quirin „Struppi“ Popp, die sich im letzten Jahr um Einiges gesteigert haben und immer häufiger selbst zum Torerfolg kommen.

 

Es spielten:

Sebastian Isemann (TW), Leo Höltkemeyer (64), Daniel Grieve (43), Nicolas Brunhammer (33), Samuel Kippe (11), Valentin Kuchler (21), Henry Pohl (14), Benedikt Ratzinger (5), Quirin Popp (8)

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