Pullacher Herren schlagen TSV Herrsching II
Vorweihnachtliche Bescherung für Christian Harzheim! Im letzten Spiel vor der Winterpause schlägt die Erste Herrenmannschaft des SV Pullach den TSV Herrsching II mit 20:28. Mit dem dritten Sieg in Folge konnten die Raben ihr Punkteverhältnis in der BOL ausgleichen und ihrem Trainer so ein kleines Geschenk machen.
Den Kater der vereinsinternen Weihnachtsfeier von Freitag überwunden, ging es am Sonntag für die Pullacher Herren an den beschaulichen Ammersee. Nach einigen Jahren ohne Aufeinandertreffen zwischen beiden Mannschaften sollte es diesmal in der Nikolaushalle wieder heiß hergehen. Geschenke wollte keine der beiden Mannschaften verteilen, zu wichtig waren die Punkte, die im Duell Neunter gegen Elfter zu holen waren.
Im Vorfeld der Partie machte Pullachs Trainer Christian Harzheim unmissverständlich klar, um was es gegen die Reserve der Herrschinger geht: „Ich will den dritten Sieg in Folge und damit ein ausgeglichenes Punktekonto haben“, so der Coach vor der Partie. Doch für die Spieler ging es dabei auch noch um einiges mehr: Versprach der Vorstand auf der Weihnachtsfeier doch, eine Runde auszugeben, sollten die Pullacher in den nächsten Spielen auf ein positives Punkteverhältnis kommen.
Die Raben wollten also den Schwung aus den beiden zuletzt errungenen Siegen gegen Isar-Loisach und Biessenhofen-Marktoberdorf mitnehmen und auch in Herrsching erfolgreich sein.
SVP mit leichten Personalsorgen am Kreis
Dass dieses Unterfangen nicht einfach werden würde, war bereits vor dem Spiel klar: Mit Florian Danner und Kai Baunacher fehlten den Pullachern beide etatmäßigen Kreisspieler. Nicolas Brunhammer und Marcus Hofstetter ersetzten die beiden und machten ihre Sache, soviel sei vorweg gesagt, sehr ordentlich! Auf der anderen Seite war der Herrschinger Kader nur schwer zu durchschauen: Der Kern des Teams wurde von Spielern des Landesliga-Kaders der Ersten Mannschaft sowie von einigen A-Jugendlichen aus der Bayernliga aufgefüllt.
Genug Vorgeplänkel, jetzt geht‘s ans Eingemachte: In der Offensive hatten die Pullacher (mal wieder) mit altbekannten Schwächen zu kämpfen. Die mangelnde Chancenverwertung vor dem gegnerischen Tor sorgte dafür, dass die Gäste im ersten Durchgang nie wirklich davonziehen konnten. Viele hundertprozentige Chancen, wie zum Beispiel Gegenstöße, konnten nicht konzentriert im Tor untergebracht werden.
Knappes Spiel in Halbzeit eins
In der Defensive sorgte sich Harzheim vor der Partie noch um Defensiv-Boss Maurice Hüttemann, den Probleme an der Achillessehne plagten. Doch der 29-Jährige konnte glücklicherweise spielen – in gewohnter Manier hielt er seine 6:0-Deckung zusammen, auch ohne die fehlenden Abwehr-Anpacker Danner und Baunacher. Dennoch gab es für die Raben vor allem in der ersten Halbzeit einige Zeitstrafen: Auch und vor allem, weil die junge Herrschinger Mannschaft hin und wieder nicht mit der harten, aber eigentlich fairen Abwehr-Gangart der Pullacher zurechtkam.
Absetzen konnte sich in Durchgang eins keine der beiden Mannschaften. Die Führung wechselte immer wieder hin und her. Ein Zwei-Tore-Vorsprung für die Herrschinger (9:7 nach 23 Minuten) war aber der höchste, den es in den ersten 30 Minuten gab. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff konnten die Raben das Spiel dann drehen – die Abwehr stand weiterhin gut, im Angriff war man etwas konzentrierter. Beim Stand von 10:11 für Pullach ging es in die Kabine – ein Zwischenstand, der die Kräfteverhältnisse auf dem Feld jedoch nur bedingt wiederspiegelte.
Viel zu kritisieren gab es für Harzheim in der Halbzeit nicht. Lediglich das leidige Thema der schlechten Chancenverwertung bemängelte der Trainer. Mit der Defensivleistung seiner Mannschaft war er zufrieden.
Spezialeinsatz für Torwart Weigert
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kam Pullach ab der etwa 38. Minute dann besser ins Spiel – auch, weil es endlich auch vorne besser klappte. Die Abschlüsse waren konzentrierter, die Fehlwürfe minimierten sich. In der Abwehr knüpften die Raben an ihre Leistung aus der ersten Halbzeit an: Die Mitte wurde dank der Halb-Verteidiger gut verdichtet, die Außenspieler hatten ihre Gegner größtenteils im Griff und auch Torhüter Sebastian Isemann bekam einige Würfe zu packen.
Ein Highlight der Partie: Ersatz-Torwart Matthias Weigert (46), der aufgrund der dünnen Personaldecke als „Notnagel“ mit nach Herrsching fuhr und ein gern gesehener Gast in der Nikolaushalle ist. Und der Notnagel bekam seinen großen Auftritt: Mitte der zweiten Halbzeit kam er für einen Herrschinger Siebenmeter ins Spiel und parierte glänzend: Mit reiner Gedankenkraft und reichlich Erfahrung lenkte er den Ball an die Latte!
Im Angriff klappt’s plötzlich – und Pullach zieht davon
Ab der 40. Minute gelang es dem SVP dann, weiter davonzuziehen (16:24 nach 52 Minuten). Souverän zogen die Pullacher ihr Spiel auf, Mittelmann und Routinier Ralph Liep setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene und hinten hielt Hüttemann weiterhin den Laden dicht.
Dass die Raben dann in den letzten fünf Minuten das Schludern anfingen, ist zwar ärgerlich, aber verschmerzbar. Der Sieg war ab Mitte der zweiten Hälfte nicht mehr wirklich in Gefahr. In knapperen Spielen könnte diese laxe Einstellung den Münchner Vorstädtern jedoch das Genick brechen.
Am 12. Januar geht’s für die Erste weiter
Im letzten Spiel vor der Weihnachtspause gab es für Harzheim also eine vorweihnachtliche Bescherung von seinen Mannen. Mit 10:10-Punkten verabschiedet sich die Erste jetzt erstmal in die wohlverdiente Pause und steht nach zehn Spieltagen auf dem siebten Tabellenplatz. Am 12. Januar soll die Siegesserie der Raben dann weitergehen, wenn es zuhause gegen den TV Waltenhofen geht – die versprochene Runde des Vorstands fest im Visier!
Für den SV Pullach spielten: Sebastian Isemann und Matthias Weigert (beide Tor), Daniel Grieve, Fabian Esterl-Gross (4), Maurice Hüttemann, Johannes Nowotny (4), Marcus Hofstetter (3), Michael Schleicher (3), Dario Dreyer, Christian Danner (3), Nicolas Brunhammer (2), Ralph Liep, Moritz Schimetat (9)