Es ging um die Top 9 Plätze in Bayern für die weiblichte B-Jugend des SV Pullach. Nach der überstandenen ersten Runde ging es in der zweiten Runde darum, einen der ersten drei Plätze in der Fünfergruppe zu erkämpfen. Es war klar, dass es keine einfachen Spiele geben würde, aber es gab auf dem Papier auch keinen Gegner, der übermächtig erschien.
Im ersten Spiel ging es gegen Ebersberg, die in der ersten Runde in ihrer Gruppe den ersten Platz erspielen konnten. Die Pullacherinnen fingen konzentriert an und konnten in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung gehen. Die Abwehr stand gut und erst in der fünften Minute fiel der Ausgleich. Leider fanden die Rabenmädchen aber auch keinen Weg, an der grauen Mauer vorbeizukommen, so dass Ebersberg bis zur Pause auf 5:1 davon ziehen konnte. Trotz vieler Anläufe tat man sich auch in der zweiten Hälfte im Angriff gegen die sehr robuste Abwehr schwer. Wenn eine Spielerin sich doch durchsetzte, kam auch noch Pech beim Torwurf hinzu. Und beim Handball wird man dann oft doppelt bestraft. So konnte Ebersberg trotz weiterhin guter Abwehr einen Treffer nach dem anderen erzielen und schließlich mit einem für die Pullacherinnen deprimierendem 14:1 gewinnen.
Aber die Rabenmädchen ließen sich nicht unterkriegen. Im zweiten Spiel gegen Schleißheim konnte die konzentrierte Abwehrarbeit aufrecht erhalten werden und im Angriff konnten insbesondere die Außen freigespielt werden, die dann auch trafen. Einzelne Gegentreffer konnten nicht vermieden werden, aber bis kurz vor der Pause konnten die Pullacherinnen einen Dreitorevorsprung erkämpfen, der allerdings bis zur Pause auf ein Tor zum 6:5 schmolz. Auch in der zweiten Halbzeit konnte zunächst ein Vorsprung von 2 bis 3 Toren gehalten werden, bevor die Pullacherinnen Pech beim Abschluss hatten und die Schleißheimerinnnen zunächst den Ausgleich erzielten und kurz vor Schluss sogar in Führung gingen. Doch die Rabenmädchen behielten die Nerven und konnten durch schönes Zusammenspiel den Ausgleich zum Endstand von 9:9 erzielen.
Im nächsten Spiel ging es gegen die bis dahin ungeschlagenen Gastgeberinnen aus Schwabmünchen. Die Pulllacherinnen hatten Selbstvertrauen getankt und spielten neben einer weiterhin konzentrierten Abwehr auch im Angriff immer bessere Kombinationen. So entwickelte sich ein spannendes Spiel, dass sich die Gastgeberinnen sicher anders vorgestellt hatten. Auch wenn diese mehrfach auf drei Tore davon ziehen konnten, steckten die Rabenmädchen nicht auf. Insbesondere Jara im Tor raubte den Gastgeberinnen mit diversen Paraden den Nerv. Zur Pause kamen die Pullacherinnen auf 8:9 heran und nach der Pause war das Spiel komplett ausgeglichen bis in der 20. Minute eine auf der Pullacher Bank nicht nachvollziehbare Zeitstrafe das Spiel kippte und die letzten zwei Minuten trotz erhöhtem Risiko nichts mehr zu machen war. Trotz einer starken Mannschaftsleistung ging das Spiel mit 12:16 verloren.
Damit bestand noch die Chance, im letzten Spiel durch einen Sieg gegen Landshut die Bayernliga zu erreichen. Und es sollte wieder spannend werden. Auch wenn die Landshuterinnen sich einen kleinen Vorsprung erspielen konnten, holten die Pullacherinnen wieder auf. 6:7 zur Pause ließ alles offen. Mitte der zweiten Halbzeit dann sogar eine leichte Führung für Pullach bevor gut 2 Minuten vor Schluss der Ausgleich fiel. Auch eine Auszeit brachte nichts mehr und das Spiel ging verdient mit einem 11:11 auseinander. Nachdem die Pullacherinnen sich schon auf den Heimweg machen wollten, stellte sich heraus, dass doch noch nicht alles entschieden war. Wenn Schleißheim und Landshut sich im letzten Spiel des Turniers ebenfalls unentschieden trennen würden, käme es zu einem Dreier-Siebenmeterwerfen. Somit musste man sich noch eine gute Stunde gedulden.
Nachdem Landshut dieses Spiel aber letztlich recht eindeutig gewann, war klar, dass Pullach in der kommenden Saison Landesliga spielen würde. Am Ende war man mit einem Tor gescheitert. Es gab aber keinen Grund den Kopf hängen zu lassen. Die zwei Turniere hatten gezeigt, dass die Mannschaft auch mit den Bayernligamannschaften mithalten kann, aber die Luft da oben dünn wird. Sie fand auch während des zweiten Turniers noch immer besser zusammen. So konnten aus einer stabilen Abwehr heraus bis auf das erste Spiel viele Tore durch schönes Kombinationsspiel herausgespielt werden. Auch die Torschützinnen waren relativ gleichmäßig verteilt. Das verschafft den Trainern viel Variationsmöglichkeiten.
Wenn die Mannschaft sich so weiterentwickelt, wie in der kurzen Zeit seit den Osterferien, werden alle Spielerinnen, Trainer und Zuschauer viel Spaß haben. Interessanterweise haben im Gegensatz zur letzten Saison die meisten Münchener Mannschaften die Bayernliga knapp verpasst und sind ebenfalls in der Landesliga. Damit dürften viele der Fahrten nicht so weit sein. Dafür werden bei diesen Gegnern auch die Landesligaspiele eine schöne Herausforderung werden.
Für Pullach am Start waren: Jara, Lena (beide Tor), Anna, Emma, Franzi, Julia, Lea, Leni, Lilith, Nina, Toni